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Gluten

Ernährung & Gesundheit

Gluten-freie Produkte: Nicht ohne Risiken!

22. Dezember 2018

Trotz der weltweit beinahe gleichbleibenden Prävalenz von Zöliakie von ungefähr einem Prozent nimmt die Popularität Gluten-freier Lebensmittel stark zu. 9% der Deutschen Bevölkerung geben an, sich Gluten-frei zu ernähren, während in den USA bereits bis zu 25% auf Gluten verzichten.

Gluten wird zunehmend als toxische Substanz verteufelt, die uns dick und weniger leistungsfähig machen soll. Doch ist diese Ernährungsform frei von Risken? Lebt man gesünder, sobald Gluten vom Speiseplan gestrichen wurde?Nicht im geringsten, wie aktuelle Studien zeigen: Menschen die sich Gluten-frei ernährten, zeigten um 47% bzw. 80% erhöhte Quecksilber- und Arsenwerte in Urin und Blut, außerdem um 23% bzw. 25% erhöhte Cadmium- und Bleiwerte.

Dies betraf sowohl Personen mit Zöliakie als auch solche, die diese Erkrankung nicht hatten, aber eine Gluten-freie Ernährung seit längerer Zeit praktizieren.   Eine mögliche Ursache der Belastung, so die Autoren der Studien, könnte der hohe Verzehr von Reismehl sein, das einen großen Anteil in Gluten-freien Produkten, allen voran in Kuchen und Gebäck, einnimmt.Geschälter Reis enthält weniger Arsen und Schwermetalle, da sich dies in den Randschichten des Korns besonders anreichert, welche bei der Verarbeitung entfernt werden. In der Folge hat der geschälte Reis zwar weniger Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien, dafür aber auch 10 bis 20 mal weniger schädliches Arsen. 

Bei Zöliakie-Patienten, die 10 Jahre Gluten-frei gelebt haben, finden sich Defizite an Folsäure und Vitamin B6 sowie ein deutlich erhöhtes Homocystein im Blut. Diese Befunde wurden jetzt für Gluten-freie Ernährung bestätigt, sie ist arm an Folsäure, B12,Vitamin D, Eisen, Zink, Magnesium und Kalzium. Dabei muss eine Gluten-freie Ernährungsform für diejenigen, die sie brauchen keineswegs schlechter sein als eine konventionelle: Wer Weizen, Dinkel und Roggen durch samen und Nüssen, stärkehaltige Wurzeln und Knollen (Kartoffeln, Süßkartoffeln, Maniok) und andere Kohlenhydratlieferanten wie Gluten-freien Hafer, Quinoa, Amaranth oder Buchweizen ersetzt und dazu auch eine ausreichende Gemüse-, Fleisch- und Fischzufuhr achtet, kann mit dieser Ernährungsform sogar eine Verbesserung erreichen. Doch in der Realität setzt sich eine Gluten-freie Ernährung häufig aus hochverarbeiteten Produkten zusammen, die den konventionellen Broten, Nudeln, Gebäck und Kuchen nachempfunden sind. Quelle: Nutrition news: 4/18

Ernährung & Gesundheit

Glutenunverträglichkeit

27. Juni 2017

Der Weizen zählt aufgrund seiner Inhaltsstoffe wie Stärke, Proteine, Vitamine und Mineralstoffe zu den wichtigsten Nutzpflanzen für die menschliche Ernährung. Da sein Kleberprotein, das Gluten, im Pflanzenreich einzigartig und für die Herstellung voluminöser Backwaren unersetzlich ist, handelt es sich dabei um einen der bedeutendsten Rohstoffe in der Backwarenindustrie [1].

Allerdings werden insbesondere Menschen im Erwachsenenalter immer häufiger mit der Diagnose einer Glutenunverträglichkeit, der Zöliakie, konfrontiert. Aus diesem Grund wird es für die Lebensmittelindustrie zunehmend wichtiger, glutenfreie Lebensmittel herzustellen, um den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden [2].

Neben der klassischen Form der Zöliakie mit Symptomen wie Durchfall, Gewichtsverlust, Mangelerscheinungen und Blähungen, haben die „atypischen“ Verlaufsformen in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Darunter fallen Patienten mit einer sogenannten „stummen“ oder auch einer „potenziellen“ Zöliakie [2].

Die Prävalenz der Zöliakie liegt zwischen 1% und 2% der Gesamtbevölkerung in Nordamerika, Südamerika, dem Nahen Osten und Nordafrika, und es gibt erste Hinweise für ähnliche Werte in den asiatischen Populationen.

Die Häufigkeit für das Auftreten der Krankheit wird auch in Familienangehörigen ersten Grades mit 10-15% erhöht. Studien deuten darauf hin, dass von allen Betroffen nur 10-15% tatsächlich diagnostiziert werden. Neben den hohen Schätzungen von nicht diagnostizierten Fällen, haben neuere Studien gezeigt, dass auch ein überraschend starker Anstieg der Prävalenz von Zöliakie in den letzten Jahrzehnten zu verzeichnen ist, wobei Nordamerika und Europa den höchsten Anstieg erleben [3].

Über Umweltfaktoren, Ernährungsgewohnheiten oder Infektionen als Ursachen kann lediglich spekuliert werden. Allerdings sind die meisten der Patienten abdominal beschwerdefrei, man spricht von einer stummen Zöliakie, und können nur mit Antikörpertests früherfasst werden. „Stumme“ Zöliakie heißt also, dass nur sehr geringe oder sogar überhaupt keine klinischen Symptome, aber klassische histologische Duodenalveränderungen und ein typisches Antikörpermuster vorliegen. Von einer „potenziellen“ Zöliakie spricht man dann, wenn zwar zu keinem Zeitpunkt Veränderungen in der Zotten-Krypten-Struktur nachgewiesen werden konnten, aber trotzdem eine Zöliakie oder zumindest eine Veranlagung dafür vorliegen könnte. Sowohl die stumme als auch die potenzielle Zöliakie machen eine genaue Angabe der Zahl der Betroffenen schwierig [2].

Die Zöliakie, auch glutensensitive Enteropathie oder einheimische Sprue ist eine immunologische Erkrankung des Dünndarms, die durch gliadinhaltige Nahrungsmittel bei genetisch prädisponierten Personen zu histologischen Veränderungen am Dünndarm und zur Malabsorption mit unterschiedlichen Symptomen führt. Eine Heilung dieser Erkrankung ist bislang nicht möglich. Die einzige Möglichkeit zur Behandlung besteht im vollständigen Verzicht auf Gluten in der Nahrung [5].

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