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Glukose

Wissenschaft

Schon moderate Mengen an Zucker erhöhen die Fettsynthese

2. April 2021

Achtzig Gramm Zucker täglich, das entspricht etwa 0,8 Litern eines normalen Softdrinks, kurbelt die Fettproduktion in der Leber an. Und die überaktive Fettproduktion hält über einen längeren Zeitraum an, auch wenn kein Zucker mehr konsumiert wird.

Vierundneunzig gesunde junge Männer nahmen an der Studie teil. Sie nahmen sieben Wochen lang täglich ein mit verschiedenen Zuckerarten gesüßtes Getränk zu sich, während die Kontrollgruppe dies nicht tat. Die Getränke enthielten entweder Fruktose, Glukose oder Saccharose (Haushaltszucker, der eine Kombination aus Fruktose und Glukose ist). Die Forscher verwendeten dann Tracer (markierte Substanzen, die auf ihrem Weg durch den Körper verfolgt werden können), um die Wirkung der zuckerhaltigen Getränke auf den Fettstoffwechsel zu analysieren.

 

 

Fruktose und Saccharose verdoppeln die Fettproduktion über die Nahrungsaufnahme hinaus

Insgesamt nahmen die Teilnehmer nicht mehr Kalorien zu sich als vor der Studie, da das zuckerhaltige Getränk das Sättigungsgefühl erhöhte und sie deshalb ihre Kalorienaufnahme aus anderen Quellen reduzierten. Dennoch beobachteten die Forscher, dass Fruktose einen negativen Effekt hat: Die körpereigene Fettproduktion in der Leber war in der Fruktose-Gruppe doppelt so hoch wie in der Glukose-Gruppe oder der Kontrollgruppe – und das war auch noch mehr als zwölf Stunden nach der letzten Mahlzeit oder dem Zuckerkonsum der Fall.  Besonders überraschend war, dass der Zucker, den wir am häufigsten konsumieren, Saccharose, die Fettsynthese etwas stärker ankurbelte als die gleiche Menge an Fruktose. Bisher ging man davon aus, dass Fruktose solche Veränderungen am ehesten verursacht.

 

 

Entwicklung einer Fettleber oder Diabetes wahrscheinlicher

Eine erhöhte Fettproduktion in der Leber ist ein wichtiger erster Schritt bei der Entwicklung von Volkskrankheiten wie Fettleber und Typ-2-Diabetes. Aus gesundheitlicher Sicht empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation, den täglichen Zuckerkonsum auf etwa 50 Gramm, besser noch auf 25 Gramm zu begrenzen.

Quelle:

Bettina Geidl-Flueck, Michel Hochuli, Ágota Németh, Anita Eberl, Nina Derron, Harald C. Köfeler, Luc Tappy, Kaspar Berneis, Giatgen A. Spinas, Philipp A. Gerber. Fructose- and sucrose- but not glucose-sweetened beverages promote hepatic de novo lipogenesis: A randomized controlled trial. Journal of Hepatology, 2021; DOI: 10.1016/j.jhep.2021.02.027

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