Browsing Tag

Gesundheit

Ernährung & Gesundheit

Milch und Gesundheit

20. Juni 2020

Milch und Milchprodukte von Kühen und anderen Säugetieren wie Schafen oder Ziegen sind wichtige Komponenten der traditionellen westlichen Ernährung. Die empfohlene Aufnahmemenge für Kinder (ab 9 Jahren) und Erwachsene sind bis zu 3 Portionen täglich in Form von Milch, Käse, Joghurt oder anderen Milchprodukten. Diese Empfehlung liegt deutlich höher als die durchschnittliche Aufnahmemenge von 1,6 Portionen pro Tag. Die Empfehlung wurde so hoch angesetzt, um die Nährstoffempfehlung für Kalzium zu erreichen und das Risiko für Knochenbrüche zu reduzieren. Allerdings konnten gesundheitliche Benefits einer hohen Aufnahme von Milchprodukten bisher nicht wissenschaftlich bestätigt werden, und es gibt immer mehr Bedenken hinsichtlich möglicher negativer Effekte einer hohen Aufnahme. Aus diesem Grund muss die Rolle von Milchprodukten in der menschlichen Ernährung, vor allem hinsichtlich der Prävention und Entstehung von Erkrankungen, einer wissenschaftlich fundierten Betrachtungsweise unterzogen werden.

 

 

Zusammensetzung von Milch

Milch dient in erster Linie dazu, junge Säugetiere zu ernähren und sie in ihrem Wachstum zu unterstützen. Sie enthält dafür zahlreiche essentiellen Nährstoffe, aber auch diverse anabole Hormone. Um die Milchproduktion zu steigern, werden Kühe so gezüchtet, dass sie mehr IGF-I (Insulin-like Growth Factor-l) produzieren. Außerdem sind Mutterkühe die meiste Zeit trächtig, wodurch die Milch auch sehr viele Progestine, Östrogene und andere Hormone enthält. Wenn keine Muttermilch verfügbar ist, stellt Kuhmilch (als Basis von Säuglingsmilchnahrung für Kinder unter 1 Jahr) eine wichtige, nährstoffreiche Alternative dar. Trotzdem kann normales Wachstum und Entwicklung während der Kindheit auch ohne Milchprodukte erreicht werden, wenn auf die Qualität der Lebensmittel besondere Rücksicht genommen wird und bei Bedarf Supplemente wie Vitamin B12 und Vitamin D aufgenommen werden. Die Aufnahme von Milch unterstützt das Wachstum im Kindesalter aber zusätzlich. Ob nun spezifische Aminosäuren (vor allem die verzweigtkettigen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin), anabole Hormone oder andere Inhaltsstoffe der Milch dafür verantwortlich sind, ist nicht geklärt.

 

 

Knochengesundheit und Risiko für Knochenbrüche

Milch und Milchprodukte spielen – laut bisherigen Auffassungen – vor allem für die Kalziumversorgung und damit für die Knochengesundheit eine wichtige Rolle. Paradoxerweise zeigen wissenschaftliche Arbeiten, dass es in Ländern mit der höchsten Milch- und Kalziumaufnahme häufig auch hohe Zahlen an Hüftfrakturen gibt. Dieser Zusam­menhang scheint zwar nicht ursächlich und von Faktoren wie Vitamin D-Status oder ethnischer Herkunft beeinflusst zu sein, allerdings ist eine geringe Aufnahme von Milchprodukten auch häufig mit geringeren Raten für Knochenbrüche assoziiert.

Die Basis der US-Empfehlungen zum Milchkonsum leitet sich aus Studien hinsichtlich einer optimalen Kalziumversorgung ab. Dafür wurden allerdings nur 155 Erwachsene herangezogen, ihre Aufnahme und Ausscheidung von Kalzium ermittelt und daraus 741 mg pro Tag als Wert für das optimale Gleichgewicht zwischen Kalzium-Aufnahme und -Ausscheidung festgelegt. Neben der geringen Probandenzahl haben diese Studien aber auch andere Limitierungen wie eine kurze Dauer von nur wenigen Wochen sowie eine relativ hohe gewohnheitsmäßige Aufnahme von Kalzium bei den untersuchten Probanden.

 

 

Körpergewicht und Adipositas

Es gibt Hinweise dafür, dass Milch ein günstiger Einflussfaktor für die Gewichtskontrolle ist. Eine Meta-Analyse mit 29 randomisierten Studien zeigte keine günstigen Effekte von Milch und Milchprodukten auf das Körperge­wicht oder die Körperfettmasse. Nur ein hoher Konsum von Joghurt war mit einem geringeren Körpergewicht assoziiert. Zusammengefasst zeigen Erkenntnisse aus prospektiven Kohortenstudien und randomisierten klinischen Studien keine klaren Effekte der Aufnahme von Milch und Milchprodukten auf das Körpergewicht bei Kindern oder Erwachsenen. Das gilt auch für fettarme Milchprodukte.

 

 

Blutdruck, Fettstoffwechsel und kardiovasku­läre Erkrankungen

Aufgrund des relativ hohen Kaliumgehalts der Milch besteht die Annahme, dass ein hoher Milchkonsum zu einer Reduktion des Blutdrucks führen kann. Allerdings zeigen randomisierte Studien unterschiedliche Erkenntnisse, und der Effekt der Milch auf kardiovaskuläre Risikofaktoren ist immer abhängig vom jeweiligen Lebensmittel, mit dem die Milch in der Studie verglichen wird. In prospektiven Kohortenstudien waren weder Vollmilch- noch Magermilchprodukte signifikant mit Inzidenz oder Mortalität kardiovaskulärer Erkrankungen assoziiert.

 

 

Diabetes

Es gibt Hinweise dafür, dass ein hoher Konsum von Kuhmilch aufgrund der Kreuzreaktivität zwischen Milcheiweiß und Pankreasinsel-Zellen Auslöser für Diabetes Typ 1 sein kann. Wissenschaftliche Studien kommen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Nur ein hoher Konsum von Joghurt kann sich günstig auf das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 auswirken.

 

Krebs

In internationalen Studien ist der Konsum von Milchprodukten häufig positiv mit den Raten für Brustkrebs, Prostatakrebs und anderen Krebsarten assoziiert. Vor allem der Effekt des Milchkonsums auf IGF-1 als Prädiktor für Prostata- und Brustkrebs stellt einen plausiblen Mechanismus dafür dar. In prospektiven Kohortenstudien war ein hoher Milchkonsum mit einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs, nicht aber mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs assoziiert. Ein hoher Konsum von Milchprodukten war außerdem in einer prospektiven Kohortenstudie mit einem erhöhten Risiko für Gebärmutterhalskrebs assoziiert. In Meta-Analysen zeigte sich zudem eine inverse Assoziation zwischen dem Milchkonsum und dem Risiko für Dickdarmkrebs.

 

 

Allergien und Intoleranzen

Eine Kuhmilchproteinallergie betrifft ca. 4 % aller Säuglinge und kann zu beachtlichen Ernährungsproblemen führen. Vereinzelte Beobachtungen weisen darauf hin, dass der Konsum von Milch die Neigung zu Atopie, Asthma, Ekzeme oder Nahrungsmittelallergien verstärken kann. In den letzten 10 Jahren hat sich gezeigt, dass Säuglinge mit einer Familiengeschichte für Atopie bei Aufnahme einer speziellen Säuglingsmilchnahrung mit hydrolysiertem Eiweiß ein geringeres Risiko für Allergien und Ekzeme haben. In einer doppel-verblindeten Crossover-Studie bei Kindern mit Kuhmilchintoleranz zeigten 44 von 65 Kindern einen deutlichen Rückgang der Symptome bei Verzicht auf Kuhmilch und alternativem Konsum von Sojamilch.

 

Gesamtmortalität, In einer Meta-Analyse mit 29 Kohortenstudien zeigte die Aufnahme von Milch (gesamt, Vollmilch und Magermilch) sowie die Gesamtaufnahme von Milchprodukten keine Assoziation mit der Gesamtmortalität. In einer 2019 erschienenen Analyse von 3 Kohortenstudien mit mehr als 30 Jahren Follow-Up war der Konsum von Vollmilch mit einer höheren Gesamtmortalität assoziiert, der Konsum von Magermilch und fettarmem Käse hingegen nicht. Beim Vergleich von wichtigen Eiweißquellen zeigte sich, dass der Konsum von Milchprodukten im Vergleich zu verarbeitetem rotem Fleisch und Eiern mit einer niedrigeren Mortalität assoziiert ist. Eine ähnlich hohe Mortalität ergibt sich im Vergleich mit unverarbeitetem rotem Fleisch, Geflügel und Fisch und eine höhere Mortalität zeigt sich im Vergleich zu pflanzlich basierten Eiweißquellen.

 

 

Zusammenfassung

Kuhmilch liefert eine komplexe Kombination aus wichtigen Makro- und Mikronährstoffen sowie wachstumsfördernden Inhaltsstoffen, die zu einer gesunden, menschlichen Ernährung beitragen können. Allerdings können alle diese Nährstoffe auch aus anderen Nahrungsquellen aufgenommen werden. Für Erwachsene gibt es daher keine wissenschaftlich fundierte Empfehlung für einen hohen, täglichen Konsum von Milch und Milchprodukten, um das Risiko für Knochenbrüche zu reduzieren.

Die günstigen oder negativen gesundheitlichen Effekte von Milch und Milchprodukten hängen immer davon ab, mit welchem Lebensmittel oder Getränk sie verglichen werden. Es zeigen sich gesundheitliche Vorteile verglichen mit verarbeitetem rotem Fleisch sowie gezuckerten Getränken, Nachteile hingegen verglichen mit pflanzlichen Eiweißquellen wie zum Beispiel Nüssen. Es gibt auch keine wissenschaftliche Evidenz für den Vorteil von Magermilch- im Vergleich zu Vollmilchprodukten.

Bei Kindern sind die Effekte eines hohen Konsums von Milch und Milchprodukten weniger klar, da Kinder einen höheren Nährstoffbedarf für Wachstum und Entwicklung haben. Wenn keine Muttermilch zur Verfügung steht, ist Kuhmilch in Säuglingsmilchnahrung eine wichtige Alternative.

Eine empfohlene Aufnahmemenge von Milch und Milchprodukten von 3 Portionen pro Tag erscheint keinesfalls gerechtfertigt. Die optimale individuelle Aufnahmemenge für Milch hängt von der Zusammensetzung und Qualität der gesamten Ernährung ab. Bei niedriger Aufnahme von Milch und Milchprodukten muss auf eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D geachtet werden. Kalzium kann alternativ über Kohl, Brokkoli, Tofu, Nüsse, Bohnen und angereicherten Fruchtsaft aufgenommen werden. Vitamin D sollte bei unzureichender Sonnenexposition supplementiert werden.

Die empfohlene Aufnahmemenge von Milch und Milchprodukten müsste angepasst werden (z.B. 0 bis 2 Portionen pro Tag für Erwachsene erscheinen angemessen). Außerdem sollten Magermilchprodukte nicht besser dargestellt werden als Vollmilchprodukte und es wäre sinnvoll, den Konsum von stark gezuckerten Milchpro­dukten möglichst einzuschränken. (Quelle: Journal für Ernährungsmedizin, Juni 2020)

 

Wissenschaft

Ein weiterer Grund, jeden Tag mit einer Tasse Kaffee zu starten!

5. September 2017

Großangelegte Studien haben gezeigt, dass der Konsum von Kaffee das Leben verlängert. Dabei wird im Besonderen das Risiko an Krebs, Herzinfarkt oder Nierenerkrankungen zu sterben um 12%, bei einer Tasse täglich reduziert. Bei 2-3 Tassen am Tag reduziert sich das Risiko sogar um 18%. Die Ergebnisse wurden aus einer Metastudie erhalten, wobei man dabei Daten von 215.000 Personen auswertete. Kaffee ist eines der beliebtesten Getränke der Welt; Schätzungen zufolge werden jeden Tag etwa 2 Milliarden Tassen rund um die Welt getrunken, obwohl Kaffee lange Zeit als gesundheitsschädlich galt. Kaffee enthält je nach verwendeten Sorten ca. 1000 verschiedene Stoffe. Es gibt eine Vielzahl von Kaffeesorten, jedoch werden nur zwei Sorten hauptsächlich verwendet nämlich; Robusta und Arabica.

Im Kaffee kommt das Alkaloid Koffein vor. Der Gehalt liegt zwischen 0,8 und 2,5%. Weiters kommen auch die Stoffe Theobromin und Theophyllin als dem Körper aktivierende Stoffe vor. Aromastoffe kommen mit 0,1 % vor und man kennt heute ca. 800 davon im Detail. Coffein hat die Fähigkeit einen körpereigenen Stoff das Adenosin in seiner Wirkung zu hemmen. Eine Funktion von Adenosin ist es, unser Gehirn vor Überanstrengung zu schützen. Coffein unterbindet diesen Schutzmechanismus, deshalb bleiben unsere Nervenzellen mehr aktiv.

Continue Reading

Ernährung & Gesundheit

Ist Milch gesund oder macht sie krank?

22. August 2017

Milch als Lieferant für viele wichtige Nährstoffe. Sie enthält Kohlenhydrate, tierische Fette inklusive Lecithin, Proteine, sowie viele wichtige Vitamine. Darunter weisen Vitamin A und ß-Carotin den höchsten Gehalt auf, welche für das Wachstum und die Entwicklung, sowie das Immunsystem und die Sehkraft besonders wichtig sind.

Des Weiteren enthält Milch beträchtliche Mengen an Mineralstoffe wie Calcium und Phosphor. Calcium ist essentiell für den Aufbau und die Stabilität der Knochen und Zähne und für die Knochenmineraldichte. Mithilfe einer erhöhten Aufnahme von Calcium kann für Knochenfrakturen und die Entwicklung von Osteoporose vorgebeugt werden.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Milch sind ihre Hormone. Kuhmilch enthält Prolactin, Steroide inklusive Östrogene und Progesteron, Kortikosteroide und Androgene, sowie die bioaktiven Hormone wie IGF-1 und IGF-2 als auch lokale Hormone wie Prostaglandine. Jede dieser Hormonart hat spezielle Aufgaben und Auswirkungen. Der Wachstumsfaktor IGF-1 allerdings steht besonders in Zusammenhang mit der Entwicklung von Krebs, da seine Signale die Stimulation der Zellproliferation fördern können.

Negativ in Zusammenhang mit Milch stehen Krankheiten wie Milchallergie und Laktoseintoleranz. In beiden Fällen hat der Konsum von Milch unmittelbar oder in kürze unangenehme Auswirkungen für den Betroffenen und muss daher vor allem im Falle einer Allergie vermieden. Durch das Meiden der Kuhmilch werden allerdings viele wichtige Nährstoffe in zu geringen Mengen aufgenommen. Vor allem bei Calcium, Vitamin D und Vitamin E wird der tägliche Bedarf meist nicht gedeckt. Bei Laktoseintoleranz sind laktosefreie Produkte eine mögliche Alternative.

Ein viel diskutierter Punkt zum Thema Milch sind die vielen Krankheiten, die mit dem Konsum von Milch in Zusammenhang gebracht werden. In der folgenden Tabelle werden die bearbeiteten Krankheiten zusammen mit den verwendeten Quellen und ihre Ergebnisse dargestellt. Continue Reading

Ernährung & Gesundheit

Wie viele Kilokalorien hat etwas?

1. Juli 2017

Die allgemein akzeptierte Faustregel ist, dass eine Frau weniger als 1600 kcal und ein Mann weniger als 2300 kcal pro Tag zu sich nehmen soll. Anhand von Bildern soll man lernen wie viel man essen darf, um 1600 kcal oder 2300 kcal nicht zu überschreiten. Schau auf die Tabelle und lerne, wie viel dein Kind braucht. Diskutiere mit deinem Kind diese Bilder. Lerne gemeinsam mit deinem Kind wie viele Kilokalorien etwas hat und entwickle ein Gefühl dafür.

Kilokalorienbedarf für Kinder

Alter kcal Tag
0-3 Monate 650
4-12 Monate 850
1-3 Jahre 1300
4-6 Jahre 1800
7-9 Jahre 2000
Mädchen 10 bis 14 Jahre 2200
Jungen 10 bis 14 Jahre 2500
Mädchen 15 bis 18 Jahre bis zu 2200
Jungen 15 bis 18 Jahre  

bis zu 3000

 

Überleg dir im ersten Schritt einmal, was du während des Tages so isst. Suche diese Nahrungsmittel unter den Bildern. Zähle die Kalorien zusammen. Überlege dir in einem zweiten Schritt, wie du deinen Kalorienbedarf nicht überschreitest. Überlege in einem dritten Schritt, wie du mehr gesunde Nahrungsmittel zu dir nimmst. Schau dir dazu die nächste Seite an. Ein wesentlicher Faktor für eine gesunde Ernährung ist das richtige Verhältnis von Nährstoffen zu Kalorien. Einfach durch die Formel ausgedrückt: Gesundheit = Nährstoffe/Kalorien oder G=N/K.  Nahrung versorgt uns sowohl mit Nährstoffen als auch mit Kalorien (Energie). Alle Kalorien stammen aus nur drei Komponenten: Kohlenhydrate, Fett und Protein (Eiweiß). Nährstoffe sind alle von nichtkalorischen Nahrungsfaktoren abgeleitete Substanzen- einschließlich Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundären Pflanzeninhaltsstoffe.

Die Gesundheitsformel lautet daher: Das Verhältnis zwischen

(Vitamine+Mineralstoffe+Ballaststoffe+Sek. Pflanzeninhaltsstoffe)/(Kohlenhydrate+Proteine+Fett) = muss so groß wie möglich sein

Folgendes Beispiel verdeutlicht, dass durch die Verarbeitung von Lebensmitteln diese Verhältnis stark verändert wird.

Im Vergleich zu Vollkorngetreide fehlt es den aus Weißmehl zubereiteten Nudeln und Brot an Folgendem:

62% des Zinks

72% des Magnesiums

95% des Vitamin E

50% der Folsäure

72% Chrom

78% des Vitamin B6

87 % der Ballaststoffe

 

Wie viele Kilokalorien hat etwas?

 

 

 

Wie viele Kilokalorien hat etwas? (pdf zum Downloaden)

Ernährungswissen fortgeschritten

Ernährungswissen-fortgeschritten-Einleitung

25. Juni 2017

Einleitung

Jeder Mensch muss essen und trinken, um leben zu können. Die täglich zugeführte Nahrung dient zum Aufbau und zur Erhaltung der Körpersubstanz, zur Aufrechterhaltung der körperlichen und geistigen Lebensfähigkeit sowie der Organfunktion.

Diese Arbeit soll einen Überblick über die Nahrungsinhaltsstoffe liefern. In den folgenden Kapiteln wird erörtert, warum Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Vitamine und Mineralstoffe so wichtig für unseren Körper sind und in welchen Mengen diese Nähr- und Wirkstoffe benötigt werden. Weiters sind auch Ernährungsempfehlungen, die mithilfe der Ernährungspyramide erklärt werden, sowie auch Berechnungen für den „Body Maß Index“, für das Ideal- und Normalgewicht zu finden. Abgerundet wird diese Arbeit mit einem philosophischen Part über unsere evolutionären Ernährungsgewohnheiten.

Warum sich über Ernährung Gedanken machen?

Eine ausgewogene Ernährung ist ein wichtiger Grundpfeiler für Gesundheit und Wohlbefinden. Wir essen im Idealfall das, was unser Körper braucht, und liefern ihm dadurch notwendige Nährstoffe. Warum wir essen, was, wann, wie viel und wie wir essen – das alles wird von vielen Faktoren beeinflusst. Wahrnehmungen, Emotionen sowie eine Reihe sozialer und psychischer Aspekte spielen dabei eine wichtige Rolle. (2)

Was unsere Essgewohnheiten prägt

Bewusst oder unbewusst spielen Prägungen, Erlerntes, Gewohnheiten und Vorbilder eine wesentliche Rolle bei unserem Ernährungsverhalten. Die Ernährung von Erwachsenen spiegelt oftmals das in der Kindheit Erlernte, das familiäre (soziale) Umfeld sowie Erfahrungen im Kindergarten, in der Schule und im Freundeskreis wider. Anerzogene Essgewohnheiten (z.B. der Teller muss leer gegessen werden) sind oftmals nur schwer wieder umzulernen. Sie prägen unser Essverhalten und können bei der Entstehung von Übergewicht oder Adipositas beteiligt sein. Verschiedene psychische Aspekte wie beispielsweise unkontrolliertes Essen, Essen, um stressige Situationen auszugleichen, oder Essen aus Langeweile haben ebenfalls einen Einfluss auf Auswahl und Menge der Speisen. Die Ernährungsweise steht auch mit dem sozialen Status und dem Bildungsgrad in Zusammenhang. Mangelndes Wissen über ausgewogene Ernährung kann zu Verhaltensweisen führen, die ebenfalls Übergewicht mit sich bringen – für Erwachsene genauso wie für Kinder.

 Warum wir essen müssen:

Mit der täglichen Nahrung nehmen wir viele verwertbare Nährstoffe zu uns. Die Nahrungsbestandteile können in Baustoffe, Brennstoffe, Wirkstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe eingeteilt werden.

Baustoffe sind Eiweiße, Mineralstoffe und Wasser. Sie werden zum Aufbau und zur Erhaltung des Körpers benötigt. Ohne sie können keine neuen Zellen gebildet werden.

Zu den Brennstoffen zählen Kohlenhydrate und Fette. Diese beiden Nährstoffe liefern den Körper vorwiegend Energie, die zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur und der Körpervorgänge wie beispielsweise Herztätigkeit und Verdauung dienen. Ohne sie kann der Körper keine Leistung wie zum Beispiel Gehen und Radfahren erbringen.

Wirkstoffe sind Mineralstoffe und Vitamine, die als Regler- und Schutzstoffe benötigt werden Stellvertretend für diese Gruppe werden genannt: Vitamin A für den Sehvorgang, Vitamin C gegen Müdigkeit und für eine verbesserte Eisenaufnahme sowie Eisen selbst für den Sauerstofftransport im Blut.

Ballaststoffe sind unverdauliche Bestandteile der Nahrung wie zum Beispiel Cellulose, Hemicellulose und Pektin. Ihnen wird die Aufgabe zuteil, die Darmbewegungen anzuregen. Eine ballaststoffarme Nahrung führt zu Verstopfung. Ballaststoffe sind vorwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten.

Sekundäre Pflanzenstoffe wie zum Beispiel Blattgrün, Carotinoide (beispielsweise Beta-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A) in Karotten, oder Lycopin in Tomaten sind für die Immunabwehr zuständig und beugen der Krebsentstehung vor. 

Übersicht der Nährstoffe

Nährstoffe Vorkommen im Körper Aufgaben im Körper
Kohlenhydrate 1% der Körpermasse

Vor allem in der Leber und der Muskulatur

Liefern dem Körper Energie für Stoffwechsel, Körpertemperatur und weitere Leistungen
Fette 4-10% der Körpermasse

Vor allem im Unterhautfettgewebe und Bauchfett

Liefern dem Körper Energie für Stoffwechsel, Körpertemperatur und weitere Leistungen
Eiweiß 20% der Körpermasse

In allen Körperzellen –

ohne Eiweiß kein Leben

Dient hauptsächlich zum Aufbau und zur Erhaltung des Körpers
Wasser 60-70% der Körpermasse

In Blut, Lymphe und in allen Zellen

Erforderlich zum Aufbau und zur Erhaltung des Körpers; Außerdem zum Transport und als Lösungsmittel
Mineralstoffe 4-5 % der Körpermasse

z.B. Calcium in Knochen,

Eisen in roten Blutkörperchen, ….

Benötigt zum Aufbau und zur Erhaltung des Körpers sowie als Wirkstoffe zur Reglung von Körpervorgängen
Vitamine In Spuren je nach Aufgabe Dienen als Wirkstoffe zur Reglung von Körpervorgängen

Tabelle: Übersicht über Vorkommen und Aufgaben von Nährstoffen

Ist die aufgenommene Nahrung „optimal“, versorgt sie den Körper mit allen Nährstoffen in der nötigen Menge, die der Körper braucht, um abgebaute und ausgeschiedene Stoffe auszugleichen. Außerdem liefert sie die dafür benötigte Energie. Wer auf Dauer mehr Energie mit der Nahrung zuführt, als er verbraucht, nimmt zu. Wer langfristig weniger Energie mit der Nahrung zuführt, als er verbraucht, nimmt ab. In beiden Situationen kann eine unausgewogene Ernährung zu Mangelerscheinungen führen. Daher ist es wichtig, dass neben den energieliefernden Bestandteilen in jedem Fall ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente mit der Nahrung aufgenommen werden.

 

 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen