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Apfel

Ernährung & Gesundheit

Apfelallergie Mal d-1

18. August 2018

Die Symptome der Apfelallergie sind vielfältig und ungleichmäßig über Europa verteilt. Während vorwiegend leichtere Krankheitsbilder in Nord- und Mitteleuropa beobachtet werden, treten bei Apfelallergikern in Südeuropa (Italien, Spanien) oftmals schwere Reaktionen auf. Die Ursache hierfür ist in der Wirkung unterschiedlicher Allergene zu suchen.

 

Apfelallergiker in Nord- und Mitteleuropa leiden hauptsächlich an lokalen Reizerscheinungen im Mund- und Rachenbereich (orales Allergiesyndrom) während bzw. unmittelbar nach dem Verzehr von frischen Äpfeln. Die Reaktionen sind die Antwort des Körpers auf die Anwesenheit des apfeleigenen Proteins Mal d 1. Mal d 1 gehört zur Familie der PR 10-Proteine, die in Stresssituationen, beispielsweise bei der Abwehr von Pathogenen, sowie während der Reife gebildet werden. Eine gegen Mal d 1 gerichtete Apfelallergie entsteht also in den meisten Fällen auf dem Boden einer bereits bestehenden Sensibilisierung gegenüber Birkenpollen. Sie gehört daher zu den pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien. Es wird geschätzt, dass 50–75 % aller Birkenpollenallergiker in Nord- und Mitteleuropa auch von einer Apfelallergie betroffen sind. Die leichteren Krankheitsbilder sind zurückzuführen auf die Instabilität des Mal d 1- Proteins gegenüber den Bedingungen, die im Verdauungstrakt vorzufinden sind. Es entstehen Veränderungen in der Proteinstruktur, die zur Verminderung der allergenen Wirkung führen. Darüber hinaus ist Mal d 1 empfindlich gegenüber Verarbeitung, insbesondere Erhitzung, so dass verarbeitete Apfelprodukte von vielen Apfelallergikern vertragen werden.

 

 

Die Symptome nach dem Verzehr mancher Apfelsorten fallen bei Betroffenen unterschiedlich stark aus. Berichtet wird u.a. von mehreren möglichen allergieartigen Anzeichen nach dem Verzehr bestimmter Apfelsorten:

  • Lokales Kribbeln im Mundbereich
  • Juckreiz
  • Brennen und Schwellungen im Bereich von Mund und/oder Rachen
  • Augenjucken
  • Atemwegsbeschwerden
  • Allergieschock
  • Entzündungen im Bereich von Mund und Rachen
  • Entwicklung einer Kombination mit Birkenpollenallergie

 

 

Schlechter verträglichere Neuzüchtung

  • Braeburn
  • Elstar
  • Jonagold
  • Gala
  • Golden Deliciuos
  • Granny Smith
  • Pink Lady
  • Roter Delicious
  • Topas

 

Besser verträgliche Neuzüchtung

  • Rubinette
  • Santana

Gut verträglichere Traditionszüchtung

  • Adams Parmäne
  • Alkmene
  • Altländer Pfannenkuchenapfel
  • Ananasrenette
  • Biesterfelder Renette
  • Champagnerrenette
  • Danziger Kantapfel
  • Eifeler Rambur
  • Finkenwerder Herbstprinz
  • Goldparmäne
  • Goldrenette aus Blenheim
  • Goldrenette Freiherr von Berleppsch         
  • Gravensteiner
  • Holsteiner Cox
  • Kaiser Wilhelm
  • Madame Lesans Kalvill
  • Ontario
  • Pilot
  • Prinz Albrecht von Preußen
  • Roter Boskoop
  • Schöner Boskoop
  • Weigelts Zinszahler
  • Weißer Klarapfel
  • Weißer Winterglockenapfel
  • Wöbers Rambur

 

Verträglichere Apfelsorten für Diabetiker

  • Alkmene
  • Champagner Renette
  • Gehers Rambur
  • Gelber Edelapfel
  • Idared
  • Johannes Böttner
  • Lanes Prinz Albert
  • Ontario
  • Ulhorns Augustkalvill u.a.

Allergien-Grundlagen

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: Informationssystem genetische Sorten: http://www.genres.de/ausgewaehlte-themen/sortenabhaengigkeit-der-apfelallergie/
https://www.hs-owl.de/hsnews/news/newdetail/news/hochschule-owl-untersucht-alte-apfelsorten.html
Brandt Eckhardt, Brandt Judith: Natürlich Obst: Sorten Rezepte und Wissenswertes aus Norddeutschland. 2011. Verlag Wachtholz.
http://www.bund-lemgo.de/apfelallergie.html
http://www.aid.de/presse/aktuell.php?mode=beitrag&id=5864
Robert-Koch-Institut: Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland. DEGS1. 2008-2011
ECARF Studie: Alte Apfelsorten lindern Allergie.  http://www.ecarf.org/presse/studie-alte-apfelsorten-lindern-allergie/

Weiterführende Informationen für Apfelallergiker > Bund Lemgo – Infos-für-Apfelallergiker

 

Tipps über Produkte und Ernähungstrends

Apfel ist nicht gleich Apfel!

10. Dezember 2017

Man kennt heute über 25 000 Apfelsorten in der Welt. Wichtige Unterscheidungsmerkmale sind heute neben dem Geschmack, auch Reife, Lagerfähigkeit, Farbe und Größe.

Der Urapfel war eine saure und harte Frucht, die durch Züchtung, Selektion und Veredelung ständig zu neuen Sorten weiterentwickelt wurde. Sortenreine Apfelbäume können nicht durch oder durch Stecklinge erhalten werden. Vielmehr müssen alle Sorten gepfropft werden (vegetative Vermehrung). Durch die Sortenvielfalt können Äpfel eine rote, grüne oder gelbliche Schale aufweisen. Die Geschmacksrichtungen reichen von süßlich bis sauer, wobei der erfrischende Geschmack den Fruchtsäuren im Fruchtfleisch zu verdanken ist.

100 Sortenbaum_Äpfel

Ernährung & Gesundheit

Allergien-Grundlagen

5. Juli 2017

Was ist eine Allergie?    Allergien sind Krankheiten, die durch Abwehrreaktionen des Körpers (Immunreaktionen) entstehen. Um den Körper zu schützen, reagiert das Abwehrsystem auf fremde Stoffe. Dies ergibt Sinn, denkt man dabei an die verschiedensten Krankheitserreger, wie etwa Viren und Bakterien, die es als fremd zu erkennen und abzuwehren gilt. Problematisch wird es hingegen, wenn Abwehrreaktionen gegen an sich ungefährliche Stoffe, wie Pollen oder Tierprodukte, eingeleitet werden.

Was sind Allergene? Bei Allergenen handelt es sich in erster Linie um winzig kleine, natürlich vorkommende Eiweißkörper (Proteine). Sie rufen bei Allergikern die Bildung von Abwehrstoffen (Antikörpern) hervor, obwohl sie für den Organismus an und für sich keine Bedrohung darstellen. Zu diesen Stoffen zählen:

  • Allergene, die über die Atmung aufgenommen werden (Inhalations-Allergene), wie z.B. Gräserpollen, Pilzsporen, Wohnungsstaub, Tierhaare
  • Allergene, die mit der Haut in Berührung kommen (Kontakt-Allergene), wie z.B. Nickel, Duftstoffe, Konservierungsmittel
  • Allergene, die über den Mund in den Körper gelangen (Nahrungsmittel- oder Arzneimittel-Allergene), wie z.B. Milch, Eier, Krebse, Fisch, Schmerzmittel, Antibiotika
  • Allergene, die durch Insektenstiche oder Injektionen in den Körper gelangen (Insektenstich- und Injektions-Allergene), wie z.B. Bienengift, Wespengift, Medikamente bei Injektion.

Unser Immunsystem denkt, dass diese Eiweißkörper unseren Körper angreifen und löst eine Reaktion aus, um diese Stoffe so schnell wie möglich loszuwerden oder zu bekämpfen. Beim ersten Kontakt mit dem allergieauslösenden Stoff erkennt das Immunsystem ein Eiweiß (fälschlicherweise) für gefährlich und beginnt Antikörper der Klasse IgE zu produzieren. Bei jedem weiteren Kontakt mit eben diesem Eiweiß erkennt das Immunsystem dieses wieder und wird es schnell und intensiv abwehren. Dadurch kommt es zu einer allergischen Reaktion.

Unser Immunsystem ist ein Teil des Abwehrsystems des Körpers und hat die eigentliche Aufgabe, den Körper vor Infektionserregern und anderen Fremdstoffen zu schützen. Es besteht aus mehreren Organen und ist im ganzen Körper verteilt. Dazu gehören das Knochenmark, die Thymusdrüse (hinter dem Brustbein), ein über den ganzen Körper verstreutes Netzwerk von Lymphknoten und Lymphgewebe einschließlich Milz, Rachen- und Gaumenmandeln. Zum Immunsystem gehören verschiedene Zellen aber auch gelöste Stoffe wie Komplementfaktoren oder Immunglobuline (Antikörper). Das Knochenmark ist Produzent und Speicher von verschiedenen Blutzellen. Einige Typen unreifer Blutzellen, die sogenannten Stammzellen, gelangen in andere Teile des Immunsystems und entwickeln sich zu Zellen mit Spezialaufgaben weiter, beispielsweise in Lymphozyten und Mastzellen.

Lymphozyten Lymphozyten spezialisieren sich im Thymus und im Knochenmark zu T- und B-Lymphozyten:

  • T-Lymphozyten (T für Thymus) gehören zum zellgebundenen Abwehrsystem. Sie können eindringende Krankheitserreger direkt attackieren.
  • B-Lymphozyten (Merkhilfe: B für engl. Bone marrow, Knochenmark) sind für die Produktion von Antikörpern (Immunglobulinen) zuständig. Darunter befindet sich auch das IgE, der Antikörper der allergischen Sofortreaktion.

Mastzellen Mastzellen sind weitere wichtige Zellen der allergischen Reaktion. Sie enthalten Histamin und andere Signalstoffe allergischer Reaktionen. Das Histamin ist einer der wichtigsten gelösten Stoffe bei der allergischen Reaktion. Es ist hauptsächlich in Mastzellen enthalten. Histamin ist für viele Reaktionen des Körpers bei einer Allergie verantwortlich. Zum Beispiel: Hautrötung, Schwellung, Verengung der Luftröhre, Erhöhung der Durchlässigkeit für Flüssigkeit aus den Blutgefäßen. Dadurch kommt es besonders an den Schleimhäuten von Darm, Auge, Nase und Bronchien und an der Haut zu heftigen Reaktionen. Etwa: Durchfall, tränende Augen, laufende Nase, Asthmaanfall mit Luftnot, Ausschlag, Rötung und Jucken der Haut . Continue Reading

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