Ernährung & Gesundheit

Der Säuren-Basen-Haushalt unseres Körpers! (Teil 3)

20. Januar 2018

Welche Faktoren beeinflussen den Säure-Basen-Haushalt?

Hauptursache für eine chronische Übersäuerung ist ein hoher Verzehr von säurebildenden Nahrungsmitteln und Getränken sowie eine verminderte Säureausscheidungskapazität.

Im Rahmen einer durchschnittlichen Ernährung wird der Organismus täglich mit einem Säureüberschuss von 50–100 mmol belastet.

Diäten und Fastenkuren können die Übersäuerung zusätzlich fördern, da unter Fastenbedingungen vermehrt auf Energiegewinnung aus Fettsäuren umgeschaltet wird, die mit einer vermehrten Bildung und Ausscheidung von Säureäquivalenten einhergeht.

Die Ernährung ist jedoch nicht der einzige chronische Stressor in der Regulation des Säure-Basen-Haushalts.

Auch mangelnde körperliche Aktivität, eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr, Stress, Rauchen, und manche Medikamente (z.B. Acetylsalicylsäure) fördern die Übersäuerung.

Schließlich können auch chronische Erkrankungen der Lunge, Niere und der Verdauungsorgane die natürliche Ausscheidung überschüssiger Säuren behindern.

 Wie kann eine chronische Übersäuerung diagnostiziert werden?

Weil eine chronische Übersäuerung sich meist langsam und unbemerkt entwickelt und zunächst nur untypische Beschwerden hervorruft, lässt sie sich nur durch Messen des pH-Werts erkennen.

Bei schweren Entgleisungen im Rahmen von organischen Erkrankungen wird der pH-Wert des arteriellen Blutes gemessen.

Hierfür muss der Arzt die Arterie am Handgelenk oder in der Leiste mit einer feinen Nadel punktieren.

Im Labor wird eine Blutgasanalyse, im Fachjargon kurz „Astrup“ genannt, durchgeführt.

 Ist es sinnvoll den pH-Wert im Urin zu messen?

Oft wird der pH-Wert im Urin gemessen. Ein pH-Messstreifen gibt dabei rasch Auskunft darüber, ob der Urin basisch oder sauer ist. Ein Rückschluss auf den Säurewert des Blutes und darauf, ob ein Patient „übersäuert“ ist, ist damit jedoch nicht möglich.

Jede Messung ist nur eine Momentaufnahme. Es wird dabei lediglich ermittelt, wie viel saure Substanzen beim letzten Wasserlassen aus dem Körper gespült wurden.

Zudem ist der pH-Wert im Urin Tagesschwankungen unterworfen (pH 5,0 bis 8,0). Am Morgen, nach mehreren Stunden ohne Nahrungsaufnahme, liegt der pH-Wert meist bei rund 5,0 bis 6,0, also im leicht sauren Bereich.

 Auch die Ernährung beeinflusst den pH-Wert im Urin. Es lässt sich auch beweisen, dass vegetarische Ernährung tendenziell zu basischen, Fleischverzehr zu sauren pH-Werten führt.

Die wahrscheinlich wichtigste Frage für den Patienten kann der Test jedoch nicht beantworten: Verfügt der Körper (noch) über ausreichend Pufferkapazitäten, um einem Säureüberschuss vorzubeugen?

 

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