Oxidativer Stress (Teil 3)

Ein Charakteristikum von freien Radikalen ist deren hohe Reaktionsfähigkeit, die jedoch zwischen den verschiedenen Radikalspezies stark variiert. Während das Tocopherolradikal (Vitamin E) relativ stabil ist, hat das Hydroxylradikal eine Lebensdauer von weniger als 1 μsec und führt damit in der unmittelbaren Umgebung des Entstehungsortes zu Folgereaktionen. Hauptangriffsort aller ROS sind die in Lipide integrierten mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Da mehrfach ungesättigte Fettsäuren zB in Lipiddoppelschichten von Membranen eng gepackt liegen, ruft jedes Radikal zwangsläufig eine Kettenreaktion hervor; Veränderungen der Membranstruktur sind wahrscheinlich.     Weitere Angriffspunkte von freien Radikalen bilden Proteine und DNA. Aus H2O2 können mittels proteingebundenem Eisen (Fe2+   ) ROS entstehen (Fenton Reaktion), die mit Aminosäureestern reagieren können. Die Bildung freierer Radikale im Organismus muss als normal und durch einen gesunden Organismus beherrschbar angesehen werden. Eine gezielte Produktion freier Radikale findet in Leukozyten und Makrophagen statt, die sich deren bakterizide Wirkung zur Zerstörung von Bakterien zu Nutze machen. Dieses besteht im Wesentlichen aus drei Enzymsystemen: Superoxid kann durch Superdioxiddismutase (SOD) rasch zu H2O2 dismutieren. H2O2 kann auf zwei Wegen entgiftet werden: Durch die Katalase zu Wasser und Sauerstoff sowie durch die Selen-abhängige Glutathionperoxidase zu Wasser. Bei letzterer Reaktion wird das reduzierte Glutathion in die oxidierte Form überführt. Exogene Antioxidantien … Oxidativer Stress (Teil 3) weiterlesen