dr-hoeglinger

Fruktosemalabsorption und Fruktoseintoleranz!

Fruktose ist der Zucker mit der stärksten Süßkraft-allerdings auch einer mit einer oft relativ geringen Aufnahmerate im Dünndarm, was für eine relativ häufiges Auftreten von Malabsorptionen (mangelhafte Aufnahme) führt.

Die Aufnahme von größeren Mengen Fruktose insbesondere in größeren Mengen im Verhältnis zu Glukose kann gestört sein.

Die Aufnahme von Fruktose erfolgt wesentlich langsamer als diejenige von Glukose. Fruktose wird entlang ihres Konzentrationsgradienten in die Epithelzellen der Dünndarmmukosa aufgenommen. Der daran beteiligte GLUT-5- Transporter dient lediglich der erleichterten Diffusion. Ein nicht zu unterschätzender Anteil der Bevölkerung weist scheinbar einen Mangel an Transportmolekülen auf. Die Folgen sind bekannt. Die im Dünndarm nicht aufgenommene Fruktose gelangt in den Dickdarm und wird von den dort ansässigen Mikroorganismen verwertet. Als Stoffwechselprodukte entstehen dabei unter anderem kurzkettige Fettsäuren, aber auch Methan, Kohlendioxid und Wasserstoff, die für die bekannten Beschwerden sorgen.

Schätzungsweise 30-50 Prozent der Bevölkerung dürften von Fruktosemalabsorbtion betroffen sein.

Bei der Fruktoseintoleranz handelt es sich um eine seltene (1:20000) Stoffwechselstörung, die auf einen genetisch bedingten Enzymdefekt beruht. In diesem Fall wird Fruktose zwar resorbiert, kann in der Leber aufgrund des Mangels an Aldolase B aber nicht abgebaut werden und reichert sich dort an. Das Zwischenprodukt Fruktose-1-Phospaht wird in der Leber angereichert, dies führt zu Erbrechen, Durchfall und auch schock treten im Säuglingsalter bei der Einführung von Beikost auf.