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Ernährungswissen-fortgeschritten-Tageskostplan

Beispiel eines Tageskostplans

In der folgenden Tabelle wird ein Tageskostplan eines jungen Mechanikers mit einem Gesamtenergiebedarf von ca. 2500-2900 kcal beschrieben.

 

Menge in g Lebensmittel Energie in kJ Energie in kcal Eiweiß in g Fett in g Kohlenhydrate in g
63 Semmel (1 Stk) 715 171 5 1 15
30 Nutella 677 162 2 10 17
Tee ungesüßt  0  0 0  0  0
Ist-Zufuhr Frühstück: 1393 333 7 10 32
             
190 Banane 520 120 2 0 40
Ist-Zufuhr Jause: 520 120 2 0 40
             
150 Schweinsschnitzel 1045 250 32 12 0
10 Maiskeimöl (1EL) 390 93 0 10 0
200 Kartoffelsalat mit Öl 770 184 4 6 30
200 Bohnensalat 420 100 2 5 10
75 Eis 645 154 3 9 15
30 Schlagobers 390 93 1 9 1
Ist-Zufuhr Mittagessen: 3660 875 42 51 56
             
50 Vollmilchschokolade 1180 280 3 15 30
Ist-Zufuhr Zwischenmahlzeit: 1180 280 3 15 30
             
40 Roggenmischbrot (1 Scheibe) 420 100 3 0 21
50 Roggenvollkornbrot (1 Scheibe) 500 120 4 1 23
25 Margarine 795 190 0 20 0
25 Leberwurst (1 Portion) 460 110 3 10 0
30 Edamer Käse, 40% F.i.T. 395 90 7 7 1
70 Tomate 55 15 1 0 2
500 Bier 950 225  0? 20 25
Ist-Zufuhr Abendessen 3575 850 18 58 72
             
Ist-Zufuhr gesamt: 10328 2458 72 134 230

Tabelle: Tageskostplan (1)

 

Die Gesamtenergie des Jungen wird genau erreicht. Jedoch könnte die Tagesration noch mit etwas Obst und Gemüse ergänzt werden.

Ernährungshinweise/Philosophie

Ist denn dieses Produkt gesund?

Die einfachste Methode, um für sich selbst zu entscheiden, ob dieses oder jenes Lebensmittel und ob diese oder jene Zubereitungsart zu einer gesunden Ernährung gehört, besteht darin, sich zu überlegen, ob es dieses oder jenes Produkt ohne die Hilfe der Lebensmittelindustrie geben würde. Wenn nein, dann sollte man es meiden oder so zubereiten, dass es gesund wird. Nehmen wir beispielsweise Chips aus Kartoffeln. Hier fällt die Entscheidung nicht sehr schwer. Chips werden industriell hergestellt. Wenn man Glück hat, handelt es sich um Kartoffelscheiben, oft genug jedoch um Kartoffelpulver, das in Scheibenform gepresst mit billigem Fett frittiert, mit Farbstoffen „verschönert“ und mit Geschmacksverstärkern versetzt wurde.

Kartoffelchips, wie sie im Supermarkt verkauft werden, gäbe es ohne die Lebensmittelindustrie nicht, weshalb sie auch nicht in die Kategorie   „gesunde Ernährung“  einzustufen sind.

Wenn Sie jedoch biologisch angebaute Kartoffel in Scheiben schneiden und bei niedrigen Temperaturen selbst trocknen oder im Backofen backen, anschließend mit hochwertigem Pflanzenöl träufeln, Kristallsalz, Paprikapulver und Kräutern würzen  und frisch verzehren, dann können diese Kartoffelchips „Marke Eigenbau“ Bestandteil einer gesunden Ernährung sein.

 

Tiere wissen instinktiv, was gesunde Ernährung ist

Viele Menschen vergleichen sich ungern mit Tieren. Doch während Affen und mit ihnen alle anderen Tiere instinktiv wissen, was ihre richtige und gesunde Ernährung ist, wissen Menschen das schon längst nicht mehr. Sie haben ihren Instinkt für gesunde Ernährung verloren.

Im Tierreich gibt es übrigens – soweit wir Menschen das beurteilen können – keine ernährungs-wissenschaftlich tätigen Individuen. Jedes Tier ernährt sich seiner Art und seiner Veranlagung entsprechend, ohne dazu irgendeinen Experten konsultieren zu müssen.

So wurde bislang noch kein Bussard gesichtet, der früchteschmausend im Apfelbaum saß. Auch fehlen Augenzeugenberichte, nach denen Wölfe äsend über Wiesen streifen.

Jedes Tier bleibt der natürlichen Nahrung seiner Art treu. Dass es sich dabei gleichzeitig um gesunde Ernährung handeln muss, zeigt der – bei reichem Nahrungsangebot – tadellose Gesundheitszustand dieser Tiere.

Bei wildlebenden Tieren konnte bislang keine einzige der typischen Zivilisationskrankheiten diagnostiziert werden, mit denen sich der Mensch herumärgern muss. Es gibt weder übergewichtige Löwen noch Wölfe mit kariösem Gebiss und auch keine Kaninchen mit Heuschnupfen.

 

Ist der Mensch ein Allesfresser?

Offenbar zeigt uns der Körperbau eines Wesens ganz genau, was seine artgerechte und gesunde Ernährung ist. Wenn wir jetzt den Menschen näher betrachten, dann kann er selbstverständlich seinen Appetit ohne große Probleme mit knackigen Käfern und fetten Maden stillen.

Für die Jagd auf Nieder- oder gar auf Großwild fehlt ihm jedoch das nötige natürliche Equipment. Er hat weder den dafür nötigen Geruchsinn noch kann er die erforderliche Geschwindigkeit erreichen. Er sieht nachts nicht sonderlich gut und hat nicht einmal eine spitze Schnauze mit Reißzähnen drin.

Der Mensch ist also kein ausgesprochener Fleischfresser wie der Wolf, der in großen Sätzen sein Mittagessen verfolgen, ihm schließlich in den Nacken springen und es mit einem gezielten Genickbiss niederstrecken kann.

 

Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das kocht

Alle anderen Tierarten verzehren ihre Nahrung frisch und roh. Niemals würde man einem Löwen im Zoo gebratene Steaks servieren. Niemals bekäme ein Zebra gedünstetes Gras. Und bei den Menschenaffen? Sie sind uns so ähnlich, warum erhalten sie nicht Suppe, Braten, gekochtes Gemüse und Apfelstrudel mit Vanillesoße so wie wir? Warum erhalten sie Früchte, Blätter und rohes Gemüse?

Nun, weil übergewichtige, zahnlose und vor rheumatischen Schmerzen stöhnende Tiere mit schuppigem, lichten Fell und Fruchtbarkeitsstörungen nicht gerade ein Publikumsmagnet sind. Die Besucher möchten athletische Tiere mit glänzendem Fell, kräftigem Gebiss und mühelos fließenden Bewegungen sehen. Das aber ist nur möglich, wenn die Tiere frische Rohkost erhalten. Andernfalls werden sie unansehnlich, krank und altern schnell. (5)