Frustessen, wenn die Dinge nicht so laufen; Nervennahrung vor der Prüfung, Essen als Trost bei Enttäuschungen: In diesen Mustern finden sich viele Menschen wieder und es ist klar, dass Essen hier nicht der Energieaufnahme sondern zur Emotionsregulierung dient.
Dies geschieht häufig nicht über Hauptmahlzeiten, sondern über Snacks oder Naschereien, die einen hohen Zucker- und Fettgehalt aufweisen.
Emotionales Essen wird häufig definiert als erhöhte Nahrungsaufnahme, um negative Emotionen und Stress zu bewältigen. Dies lässt sich besonders ausgeprägt bei Menschen mit Essstörungen wie Bulimie oder Bing-Eating-Störung beobachten.
Was also führt dazu, dass manche zum „emotionalen Überessen“ und andere zum „emotionalen Unteressen“ tendieren?
Ein hoher Body-mass-Index (BMI) und weibliches Geschlecht machen das Auftreten von emotionalem Essen wahrscheinlicher, ebenso wie ein gezügelter und externaler Essensstil.
Stress und Zeitdruck führen zu einer Reduktion geschmacksbasierten Essens, während positive Emotionen mit vermehrtem geschmacksbasierten Essen zusammenhingen.
Gezügelte Esser bemühen sich stark, ihr Gewicht durch gezielte Einschränkung der Nahrungsaufnahme zu kontrollieren, was ihnen jedoch unter Belastung oftmals nicht mehr gelingt, was bis zu unkontrollierten Essanfällen führt.
Externale Esser lassen sich mehr vom Aussehen oder Geruch eines Nahrungsmittels zum Essen verleiten als von ihrem tatsächlichen Hungergefühl und essen dadurch häufig mehr als vom Körper benötigt.
Emotionales Überessen kann jeglichen medizinisch notwendigen Veränderungen der Essensauswahl sowie einer Gewichtsreduktion im Wege stehen und sollte daher bei der Interventionsplanung berücksichtigt werden.
Quelle:Nutrition-News, Jahrgang 14, Ausgabe 4/17
Fotoquelle: Jesper Bang-p Thortzen
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