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Otmar Höglinger

Wissenschaft

Fleischkonsum und Krebsrisiko!

17. März 2018

Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinigten Nationen (FAO) wurden im Jahr 1980 etwas 30 kg pro Person pro Jahr verzehrt, 2005 waren es schon 41 kg, in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei Männern 55-60 kg, bei Frauen etwas über die Hälfte dieser Menge. Damit liegen alle Gruppen, vor allem aber die Männer, über den gängigen Verzehrempfehlungen. Der World Cancer Research Fund empfiehlt einen Verzehr von lediglich 500 g Fleisch und Wurstwaren pro Woche (26 kg pro Jahr), wovon möglichst wenig verarbeitet sein sollte.

Rotes (vor allem Rind und Schwein) und weißes Fleisch (Geflügel) liefern zahlreiche wichtige Nährstoffe (Protein, Vitamin A, Vitamine B1,B6,B12, Eisen, Zink).

Die Lagerung von rotem Fleisch war vor der Verarbeitung von Kühlschränken nur begrenzt möglich und eine Haltbarmachung durch Salzen, Pökeln, Räuchern und Trocknen notwendig. Diese Methoden dienen auch dem Farberhalt und dem Geschmack. Auf der anderen Seite kann Nitritpökelsalz in Magen und Darm des Menschen zur Nitrosaminbildung führen. Häm-Eisen in rotem Fleisch und Räuchern fördern die Nitrosaminbildung. Grillen und Räuchern von Fleisch führen zur Bildung von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen. Diese und andere Mechanismen werden als Ursache für ein erhöhtes Risiko von Krebs, kardiovaskulären Krankheiten (CVD) und Typ-2-Diabetes  bei hohem Konsum von rotem und vor allem verarbeitetem Fleisch diskutiert.

Viele prospektive Kohorentenstudien zeigen einen moderaten positiven Zusammenhang zwischen dem Verzehr von verarbeitetem roten Fleisch und der Gesamtmortalität.

Im Jahr 2013 waren 644.000 Todesfälle auf den hohen Verzehr von verarbeitetem und 102.000 auf den hohen Verzehr von unverarbeitetem roten Fleisch zurückzuführen. Im Vergleich zu Rauchen (5.818.000 Todesfälle) sind diese Zahlen klein und bewegen sich im Bereich, die beispielsweise für Passivrauchen und berufliche Expositionen geschätzt werden.

Eine neuere Auswertung einer USA-Kohorte zeigte, dass Häm-Eisen und Nitrat/Nitrit einen Großteil des positiven Zusammenhanges zwischen dem Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch und Gesamtmortalität sowie auch Krebs- und CVD-Mortalität erklären.  

Pro Mehrkonsum von 50 g verarbeitetem Fleisch pro Tag steigt das Dickdarmrisiko um 18%. In absoluten Risiken bedeutet dies, dass in der Schweiz ein Verzicht auf den Verzehr von 50 g verarbeitetem Fleisch am Tag das absolute Risiko, im Laufe des Lebens an Dickdarmkrebs zu erkranken, bei Männern von 6,3 auf 5,2% und bei Frauen von 4,7 auf 3,9% senkt. Anders ausgedrückt erkranken von 1000 Männern 52 statt 63 und bei Frauen 39 statt 47 an Dickdarmkrebs. In Deutschland und Österreich sind die Zahlen ähnlich. 

Quelle: Wie (un)gesund ist Fleisch wirklich?

Nutrition News, Jahrgang 15, Ausgabe 1/18, Seite 9

 

Tipps über Produkte und Ernähungstrends

Hülsenfrüchte

11. März 2018

Als Hülsenfrucht wird die Fruchtform der Leguminosen oder Hülsenfrüchtler bezeichnet. Umgangssprachlich verwendet man den Begriff Hülsenfrüchte auch für die Samen die in dieser Hülse eingeschlossen sind.

Zu den Hülsenfrüchten zählen: Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Linsen, Platterbsen, Sojabohnen und Lupinien.

Bohnen, Erbsen und Linsen enthalten von 20-24% Eiweiß, die biologische Wertigkeit ist niedrig; ergänzt können die Eiweißstoffe durch Fleisch-, Ei-,Milch- und Getreideeiweiß werden. Der durchschnittliche Fettgehalt ist mit 1-3% niedrig. Der Kohlenhydratanteil liegt bei 56-59%, sind daher kohlenhydratreich. Stärke und Ballaststoffe sind ebenfalls vorhanden.

Sojabohnen enthalten bis zu 37 % Eiweiß, die biologische Wertigkeit ist hoch, Erdnüsse enthalten bis zu 26% Eiweiß. Sojabohnen sind mit 18% fettreich und Erdnüsse mit 49% sehr fettreich. Der Kohlenhydratanteil bei Sojabohnen liegt bei 27% und der von Erdnüssen bei 18%.

Der größte Teil der Leguminosen-Proteine besteht aus Globulinen (ca. 70%). Globuline sind Speicherproteine, die vorwiegend während der Samenreife synthetisiert, in Proteinkörpern gespeichert und während der Keimung hydrolysiert werden, um Stickstoff- und Kohlenstoff für die Entwicklung des Keimlings zur Verfügung zu stellen. Diese Proteine haben normalerweise keine enzymatische Aktivität und sind arm an schwefelhal­tigen Aminosäuren.

Hülsenfrüchte sind gute Quellen für Calcium, Phosphat, Kalium und Magnesium. Weiters dienen sie als gute Quelle für Vitamin B1, Folsäure und Vitamin E.

Hülsenfrüchte gelten aufgrund des hohen Ballaststoffanteils als schwer verdaulich.

Der Genuss von Hülsenfrüchten kann Blähungen erzeugen. Der Grund liegt darin, dass sie Zucker enthalten wie Rhamnose, Raffinose und Stachyose die im Dünndarm nicht verwertet werden können, da uns dazu die notwendigen Enzyme fehlen. Daher gelangen diese Zucker in den Dickdarm, wo sie von den Bakterien der Darmflora zersetzt werden.

Warum können wir diese Zucker nicht verwerten? Für Kohlenhydrate wie Stärke, Saccharose oder Lactose besitzen wir Enzyme die diese Moleküle in kleinere Einheiten wie Glucose oder Fructose spalten, diese kleinen Moleküle können vom Dünndarm resorbiert werden. Zucker wie Rhamnose, Raffinose oder Stachyose sind jedoch durch diese Enzyme nicht verwertbar. Raffinose besteht aus drei verschiedenen Zuckern Glucose, Galactose und Fructose. Die chemische Bindung zwischen Glucose und Galactose kann durch die Körpereigenen Enzyme nicht gespalten werden, deshalb wandert die Raffinose in den Dickdarm. Erbsen oder Bohnen können bis zu 15% der Trockenmasse als Raffinose enthalten. Stachyose besteht ebenfalls aus mehreren Zuckern, nämlich Gluctose, Fructose und zwei Moleküle Galactose.

 

Warum sind manche Bohnen erst nach dem Garen genießbar? Für die gesundheitsschädliche Wirkung sind Lektine verantwortlich. Lektine sind komplexe Proteine oder Glykoproteine, die spezifische Kohlenhydratstrukturen binden und dadurch in der Lage sind, sich spezifisch an Zellen bzw. Zellmembranen zu binden und von dort aus biochemische Reaktionen auszulösen. Lektine können daher die Zellteilung, Proteinsynthese oder die Agglutination von Zellen beeinflussen z.B. rote Blutkörperchen oder Immunzellen. Lektine sind weit verbreitet. Sie werden sowohl von Tieren, Pflanzen oder Mikroorganismen gebildet.

Lektine aus Pflanzen kommen auch im Gemüse vor. Einige Lektine können im rohen Zustand giftig für den Menschen sein. Erst durch Kochen werden sie irreversible inaktiviert. Eine mögliche Wirkungsweise ist die Verklumpung der roten Blutkörperchen. Ab einer bestimmten Menge führen mache Lektine zu Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfall oder Magen und Darmbeschwerden, in extremen Fällen sogar tödlich. Besonders lektinreich ist zB die Feuerbohne.

Sojabohnen: Im Gegensatz zu anderen Leguminosen werden Sojabohnen weniger direkt verzehrt, sondern in vielfältiger Weise weiterverarbeitet, wie z.B. zu Sojamehl, Sojaöl, Sojamilch, Sojasauce, Tofu usw.. Bei der Verarbeitung von Sojabohnen fallen u.a. Sojakleie und Lecithin an. Die Sojakleie wird z.B. zur Ballaststoffanreicherung von Backwaren und anderen Produkten oder als Tierfutter verwendet. Lecithin wird z.B. als Emulgator verwendet.

Sojasauce: Diese Würzsauce wird aus entfettetem, erhitztem Sojamehl, gerösteten, geschroteten Weizenkörnern, Wasser und Meersalz hergestellt. Dieses Gemisch wird dabei mit der Schimmelpilzkulturen (Aspergillus oryzae oder Aspergillus soyae) beimpft und anschließend für bis zu drei Jahre fermentiert. Nach Abschluss der Fermentation wird die rohe Sojasauce abgepresst und bei 70-80°C pasteurisiert. Heute wird Sojasauce im industriellen Schnellverfahren hergestellt. Dabei wird Sojaprotein mit Salzsäure hydrolisiert und anschließend mit Milchsäurebakterien und Hefen versetzt.

Tofu: Tofu wird auch als Sojaquark bezeichnet. Zur Herstellung von Tofu wird Sojamilch mit Calciumsulfat versetzt, so dass ein Gel ausfällt. Dieses wird abgepresst und gewaschen. Tofu hat eine gallertartige, feste Konsistenz und wird in Stücken angeboten. Geschmacklich ist Tofu relativ neutral und wird deshalb auch gewürzt oder geräuchert angeboten. Die Zubereitungsarten für Tofu sind sehr vielfältig, von Vegetariern wird Tofu vor allem als Fleischersatz verwendet. Tofu ist reich an Eiweiß und in Folge des Calciumzusatzes auch reich an Calcium.

Sufu: Sufu ist Sojakäse, der aus Tofu hergestellt wird. Der Käse hat eine cremeartige Konsistenz und ein mildes Aroma. Zur Herstellung von Sufu wird Tofu in kleine Würfel geschnitten, mit Salzsäure behandelt, erhitzt und mit Actinomucor elegans inkubiert. Abschließend wird der Sojakäse zur Reifung in Salzlösung eingelegt.

Sojaprotein: Für die Produktion von Sojabohnen-Protein-Konzentraten (ca. 60% Eiweiß) und Isolaten (>90% Eiweiß) wird der Rückstand der Sojaöl-Gewinnung genutzt. Das flockierte und entfettete Sojamehl wird mit einer Alkohol-Wasser-Mischung extrahiert. Dabei werden die unverträglichen Oligosaccharide entfernt und es entsteht Sojakonzentrat. Sojaisolat entsteht durch wässrige Extraktion des Proteins (aus den noch unerhitzten Sojaflocken) und durch anschließende Ausfällung mit verdünnter Salzsäure. Die Proteinkonzentrate und -isolate aus Soja werden vorwiegend in der Produktion von Kindernahrungsmitteln, Backwaren und Fleischwaren eingesetzt. Außerdem kann Sojakonzentrat weiterverarbeitet werden zu so genanntem „Sojafleisch“, welches z. B. als Soja-Schnitzel, Sojaragout etc. im Handel erhältlich ist.

Sojamilch: Sojamilch wird aus gequollenen, gemahlenen Sojabohnen unter Zugabe von Wasser gewonnen. Die Suspension wird anschließend pasteurisiert, wobei eine Inaktivierung der Lipoxigenasen und Proteinase-Inhibitoren erfolgt. Sojamilch ist cholesterin- und laktosefrei und eignet sich besonders für Menschen, die keine Kuhmilch vertragen. Das in Sojamilch überwiegend enthaltene Eiweiß ist ernährungsphysiologisch wertvoll. Hingegen ist das in der pflanzlichen „Milch“ enthaltene Calcium aufgrund der schlechten Bioverfügbarkeit relativ gering. Sojamilch dient als Ausgangsprodukt zur Herstellung von anderen Produkten wie z. B. Tofu, Sojajoghurt, Sojaeis, Süßwaren, Getränke etc.

Hülsenfrüchte mit geringem Ballaststoffanteil:

Geschälte Erbsen: Hier wird die ballaststoffreiche Samenschale entfernt. Damit wird zwar gleichzeitig auch ein Teil des Mineralstoffgehaltes entfernt, doch die verbleibenden Mineralstoffe können besser ausgenutzt werden. Außerdem werden Blähungen erheblich reduziert. Blähungen entstehen durch eine übermäßige Gasentwicklung wie zB Stickstoff, Methan, Schwefelwasserstoff und Kohlenstoffdioxid, bei der Zersetzung von unverdaulichen Nahrungsbestandteilen durch Darmbakterien.

Geschälte, im Dampf vorbehandelte Erbsen: Hier entfällt die Einweichzeit, die Garzeit beträgt zehn Minuten. Der Nährstoffgehalt kann besser ausgenutzt werden, und die Speisen lassen sich schnell zubereiten.

Kochfertige Suppen- bzw. Eintopfgerichte: Hier sind gemahlene und aufgeschlossene Hülsenfrüchte enthalten.

Ernährung & Gesundheit

Oxidativer Stress (Teil 2)

10. März 2018

Unter physiologischen Bedingungen werden ROS (=reaktive Sauerstoffspezies) vom antioxidativen Verteidigungssystem des Körpers schnell unschädlich gemacht.

Oxidantien und Antioxidantien befinden sich im Gleichgewicht.

Erst bei einer Verschiebung dieses Gleichgewichtes zu Gunsten der Oxidantien durch Auslöser zellulären Stresses entsteht oxidativer Stress.

Solche Auslöser können endogen sein wie Entzündungen, Infektionen, Bluthochdruck und Diabetes oder exogen (außerhalb des Organismus entstehend) wie z.B. chemische Belastungen durch Umweltgifte, Schwermetalle, Zigarettenrauch, Mykotoxine, bestimmte Medikamente Ozon, UV- und ionisierende Strahlung physischer und psychischer Stress, z.B. Leistungssport

Zu den ROS zählen freie Radikale wie Hyperoxid (veraltet: Superoxid) und NO, aber auch nichtradikalische Verbindungen wie das durch Reaktion von Hyperoxid mit NO entstehende hochtoxische Peroxynitrit. NO und Peroxynitrit werden teilweise in der Literatur als reaktive Stickstoffspezies (RNS) bezeichnet.

Eine wichtige Rolle spielen hierbei NO und Peroxinitrit und damit die Sonderform nitrosativer Stress des oxidativen Stresses.

Die Mitochondrien sind besonders gefährdet durch Schädigungen, da ihr Erbgut nicht über Reparatursysteme verfügt. Es kommt langfristig zu einem Rückgang der zellulären Energieproduktion.

Die geschädigten Mitochondrien produzieren zudem vermehrt Sauerstoffradikale und können nicht mehr die nötige Energie für die Reparatursysteme der Zelle liefern.

Als Globaltest der Funktionsfähigkeit der antioxidativen Verteidigungssysteme bzw. des Reduktionsvermögens kann die Totale Antioxidative Kapazität (AOC) im Serum eingesetzt werden, zusammen mit den Markern für Lipid- und Nukleinsäureoxidation eignet sie sich als Screening auf oxidativen Stress.

Auch einzelne Antioxidantien und Faktoren des antioxidativen Verteidigungssystems lassen sich messen:

Superoxid-Dismutase (SOD) im EDTA-Blut

Gluthathion (GSH) im EDTA-Blut

Gluthathion-Peroxidase (GPX) im EDTA-Blut

Coenzym Q10 im Serum

Vitamin C und E im Serum

Kupfer, Zink, Eisen, Mangan und Selen (Kofaktoren der Enzyme des antioxidativen Verteidigungssystems)

Oxidativer Stress (Teil 3)

Wissenschaft

Jeder reagiert auf eine Diät anders!

8. März 2018

Eine über 12 Monate dauernde Studie zeigte, dass jeder Mensch auf eine Diät anders reagiert. Über einen 12-monatigen Zeitraum verfolgte man das Gewicht, die Körperzusammensetzung, Insulin-Ausgangsspiegel und wie viele Gramm Fett oder Kohlenhydrate die Studienteilnehmer täglich verzehrten. Am Ende der Studie hatten Personen in beiden Gruppen im Durchschnitt 6 kg verloren. Es gab jedoch immer noch immense Variabilität bei der Gewichtsabnahme, einige fielen um 27 kg, während andere 8 oder 9 kg zunahmen.

Das wichtigste Ergebnis dieser Studie ist, dass das Ergebnis zur Gewichtsreduktion, bei einer fettarmen oder einer kohlenhydratarmen Diät ähnlich ist.

Die allgemeine Empfehlung lautet, weniger Zucker, weniger raffiniertes Mehl und so viel wie möglich Gemüse zu essen, weiters ist Vollwertkost zu bevorzugen. Am meisten verloren die Studienteilnehmer an Gewicht, wenn sie mehr darüber nachgedacht haben, was sie essen.

 

 

 

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Wissenschaft

Vitamin D, welche Menge ist optimal?

7. März 2018

In einer neueren Studie über Vitamin D wurde gezeigt, dass die richtige Menge an Vitamin D das Sterberisiko bei Herz-Kreislauferkrankungen erheblich reduziert. Zu viel oder zu wenig erhöht jedoch das Risiko. In der Studie wurden bis zu 4.000 Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus dem Jahr 2000 über einen Zeitraum von 12 Jahren untersucht. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer war zu Beginn der Studie 62 Jahre alt.

 Schwierige Empfehlungen !

Die Studie zeigte, dass Blutwerte zwischen 42 und 100 nmol / l günstig sind. Wenn man höhere oder niedrigere Werte hat, besteht ein höheres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Es ist jedoch schwierig, allgemein eine Empfehlung zu geben, wie viel Vitamin D man einnehmen sollte. Die optimale Menge an Vitamin D-Ergänzung variiert von Mensch zu Mensch. Es hängt davon ab, wo man lebt und welche Art von Ernährung man hat. Beispielsweise empfehlen die nordischen Länder eine Aufnahme von 10 Mikrogramm pro Tag aus allen Vitamin-D-Quellen, die USA empfiehlt 15 Mikrogramm und Deutschland 20.  Selbst wenn Norweger weniger Sonne bekommen als die Deutschen, haben die Norweger mehr Fisch in ihrer Ernährung. Fisch und Lebertran sind im Winter wichtige Quellen für Vitamin D, zusätzlich zu den körperlichen Aktivitäten im Freien im Sommer.

 

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Wissenschaft

Übergewicht und Tod durch Herzerkrankungen

3. März 2018

Der Einfluss von Übergewicht auf Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzversagen oder Tod durch Herzerkrankungen:

Die Wahrscheinlichkeit, bei übergewichtigen Männern im Alter von 40 bis 59 Jahren einen Schlaganfall, einen Herzinfarkt, eine Herzinsuffizienz oder kardiovaskuläre Todesfälle zu erleiden, war 21 Prozent höher als bei normalgewichtigen Männern. Bei übergewichtigen Frauen waren die Chancen um 32 Prozent höher als bei normalgewichtigen Frauen.Die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls, Herzinfarkts, Herzversagens oder kardiovaskulären Todes bei adipösen Männern mittleren Alters im Alter von 40 bis 59 Jahren war um 67 Prozent höher als bei Männern mit normalem Gewicht. Bei adipösen Frauen waren die Chancen um 85 Prozent höher als bei normalgewichtigen Frauen.

Normalgewichtige Männer mittleren Alters lebten auch 1,9 Jahre länger als adipöse Männer und sechs Jahre länger als krankhaft fettleibig. Normalgewichtige Männer hatten eine ähnlich lange Lebenserwartung wie übergewichtige Männer. Normalgewichtige Frauen mittleren Alters lebten 1,4 Jahre länger als übergewichtige Frauen, 3,4 Jahre länger als adipöse Frauen und sechs Jahre länger als krankhaft übergewichtige Frauen.

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Ernährung & Gesundheit

Oxidativer Stress (Teil 1)

3. März 2018

Als oxidativen Stress bezeichnet man eine Stoffwechsellage, bei der eine das physiologische Ausmaß überschreitende Menge reaktiver Sauerstoffverbindungen (ROS – reactive oxygen species) gebildet wird, bzw. vorhanden ist.

Diese reaktiven Sauerstoffverbindungen entstehen im Rahmen von Stoffwechselvorgängen der mitochondralen Elektronentransportkette (Atmungskette).

Dabei handelt es sich um das Superoxid-Anionenradikal O2, Wasserstoffperoxid (H2O2) und das Hydroxylradikal OH.

Normale Zellen im Organismus halten ihre Fähigkeit, reduzierende oder oxidierende Stoffe zu neutralisieren, indem sie oxidierende bzw. reduzierende Stoffe bevorraten.

Ein Ungleichgewicht zwischen diesen Pools, das die normale Reparatur- und Entgiftungsfunktion einer Zelle überfordert und folglich zu einer Schädigung aller zellulären und extrazellulären Makromoleküle führt, wird als oxidativer Stress bezeichnet.

Zu den Folgen des oxidativen Stresses gehören die Lipidperoxidation – die letztlich dazu führt, dass Zellen mehr Energie aufwenden müssen, um ihr Membranpotenzial zu stabilisieren, die Proteinoxidation und die Schädigung der DNA.

Diese drei Vorgänge werden mitverantwortlich für den Alterungsprozess und die Lebenserwartung gemacht.

Schutzmechanismen:

Zellen und Geweben stehen verschiedene Schutzmechanismen gegen oxidativen Stress zur Verfügung:

Antioxidatives Schutzsystem – enzymatische und nicht enzymatische Radikalfänger und Antioxidantien

Sekundärer Schutz – Reparaturmechanismen der DNA und geregelter Abbau von Proteinen (-turnover)

Die Atmungskette:

Die Atmungskette dient zur Energiegewinnung in unserem Körper. Sie bildet ATP als unsere Energiereserve.

Durch die Atmungskette werden freie Radikale gebildet, die bevorzugt zu einer Schädigung der mitochondrialen DNA (ursächlich ist die enge räumliche Beziehung) führen.

Die Nettoreaktion in der Atmungskette der Zellen ist die Reaktion von Sauerstoff mit Wasserstoffionen zu Wasser.

Reaktionen finden immer dann spontan statt, wenn die beteiligten Atome durch die Neuordnung eine Edelgaskonfiguration in ihrer Valenzschale erreichen.

Eine solche Konfiguration ist für Sauerstoff mit acht Elektronen und für Wasserstoff mit zwei Elektronen auf der äußeren Elektronenschale gegeben. Sauerstoffatome haben sechs und Wasserstoffatome ein Valenzelektron.

Gehen beide eine Verbindung zum Wasser miteinander ein, so ist für alle drei Atome die Edelgaskonfiguration erreicht.

Die bei diesem Vorgang, auch als „Knallgasreaktion“ bekannt, freiwerdende Energie ist netto der Energiebetrag, der dem Körper aus der Atmungskette heraus für andere Prozesse zur Verfügung steht. Ein Großteil des entstandenen Wassers wird später über die Harnwege ausgeschieden.

 

Trotz ausgiebiger Schutzmechanismen ist dieser Prozess in etwa zwei Prozent der Fälle fehlerhaft, dann nämlich, wenn sich nur ein Wasserstoffatom mit einem Sauerstoffatom verbindet.

Weil das Sauerstoffatom dann mit sieben Elektronen auf der äußeren Schale der Edelgaskonfiguration bereits nahe ist, strebt es als „freies Radikal“ danach, sich mit dem nächstbesten Atom zu verbinden.

 

Ernährung & Gesundheit

Der Säuren-Basen-Haushalt unseres Körpers! (Teil 6)

18. Februar 2018

Was versteht man unter basischer Ernährung?

Die Eignung als dauerhafte Ernährungsform ist umstritten.

Basische Ernährung ist eine Ernährungsform, die seit etwa 1913 in der Alternativmedizin bzw. Komplementärmedizin häufig als gesundheitsfördernd und heilend empfohlen wird.

Dabei werden Nahrungsmittel bevorzugt, die angeblich weniger säureproduzierende Anteile und mehr basisch wirkende Anteile enthalten. Auch der Zusatz sogenannter „Basenpulver“ in Form von Nahrungsergänzungsmitteln bedient dieses Konzept.

Ernährungswissenschaftler und die wissenschaftliche Medizin haben keine Hinweise gefunden, dass diese Ernährungsweise therapeutisch wirksam ist.

 

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Ernährung & Gesundheit

Der Säuren-Basen-Haushalt unseres Körpers! (Teil 5)

28. Januar 2018

Welche Lebensmittel sind günstig bzw. ungünstig bezüglich Säure-Base-Haushalt?

Werte mit einem negativen Vorzeichen beim PRAL-Wert sind der Definition gemäß basenüberschüssig, da sie keine Säurebelastung hervorrufen, Werte mit positiven Vorzeichen sind säureüberschüssig.

Ausscheidungspflichtige Säuren entstehen beim Abbau schwefel- oder phosphorhaltiger Verbindungen. Schwefel findet sich besonders in schwefelhaltigen Aminosäuren (Cystein, Methionin), wie sie in tierischen Proteinen wie Fleisch, Fisch und Milchprodukten vorkommen. Phosphat ist z.B. in Erfrischungsgetränken („Softdrinks“) enthalten.

Physiologisch wird für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt eine tägliche Zufuhr von etwa 70% Basenbildnern und 30% Säurebildnern empfohlen. Bei der heutigen Ernährung entsteht jedoch oft ein Überschuss an Säuren.

Potente Säurebildner sind alle eiweißhaltigen Lebensmittel tierischen Ursprungs wie Fleisch, Fleischwaren, Fisch, Eier, Käse und Molkereiprodukte.

Auch eiweißreiche Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs (z.B. Hülsenfrüchte und Sojaprodukte) sowie Brot- und Teigwaren, alle Getreidesorten und energiedichte, nährstoffarme Produkte mit hohem Anteil an raffiniertem Zucker sind starke Säurebildner. Kaffee, Schwarztee und Alkohol sind ungünstig, ebenso Emulgatoren, Stabilisatoren und Konservierungsmittel.

Zu den basenspendenden Nahrungsmitteln gehören Blatt- und Wurzelgemüse, Kartoffeln, Obst, Wildkräuter, Gewürzkräuter, Kräutertees und Wasser ohne Kohlensäure.

Wie schützt sich der Körper vor einer pH-Wert Änderung?

Damit Säuren im Körper nicht überhand nehmen, steht ein ausgeklügeltes Puffersystem zur Verfügung.

Mit verschiedenen chemischen Substanzen, u.a. durch das Kohlensäure-Bikarbonat-Puffersystem, wird eine zu große Verschiebung in den pH-Werten der extrazellulären Flüssigkeit verhindert. Daran sind das Atmungssystem und die Nieren beteiligt.

Was versteht man unter einem Puffer?

Pufferlösungen sind in der Lage, bei Zusatz kleiner Mengen von Säuren oder Basen ihren pH-Wert fast konstant zu halten.

Ein Puffer besteht aus einer schwachen Säure und der dazugehörigen Base. Er kann sowohl H+ als auch OHIonen binden bzw. abgeben, um das Verhältnis dieser Ionen relativ konstant zu halten.

Ein Puffer kann aus einer schwachen Säure und einem Salz oder schwachen Säure hergestellt werden.

Welche Puffersysteme hat unser Körper?

Der Bikarbonat Puffer: Der Bikarbonatpuffer ist das wichtigste Puffersystem des Blutes.

Der Bikarbonatpuffer stellt ein offenes Puffersystem dar, d.h. Basen können in Form von HCO3 direkt mit dem Urin ausgeschieden oder saure Protonen an Bikarbonat gebunden und dann in Form von CO2über die Lunge aus dem Körper abgeatmet werden.

Der Proteinatpuffer hat den zweitgrößten Anteil an Gesamtpufferkapazität des Bluts. Die folgenden Proteingruppen sind als Puffer wirksam:

Imidazolgruppe des Histidins

Sulfhydrylgruppe des Cysteins

Terminale Aminogruppen

Der Phosphatpuffer hat den geringsten Anteil im Puffersystem des Blutes.

Ernährung & Gesundheit

Der Säuren-Basen-Haushalt unseres Körpers! (Teil 4)

25. Januar 2018

Welche Maßnahmen ermöglichen die Ausschwemmung überschüssiger Säuren?

An erster Stelle steht die Ernährungsumstellung.

Nehmen Sie weniger säurebildende Nahrungsmittel und dafür mehr neutrale und basenbildende Lebensmittel zu sich.

Allerdings sollten Sie nicht ganz auf säurebildende Nahrung verzichten, da diese auch lebenswichtige Bestandteile, wie z.B. Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiße, enthält. Wichtig ist ein Gleichgewicht. Dazu ein Beispiel: 200 g Rindfleisch liefern eine Säuremenge, für deren Ausgleich 400 g Karfiol oder 1,6 kg frische Erbsen notwendig sind.

Da es oft schwerfällt, eine ausgewogene Kost gemäß Säure-Basen-Haushalt kontinuierlich beizubehalten, ist es mitunter sinnvoll, Basenpräparate zu verwenden, vorzugsweise hochwertige Produkte aus der Apotheke.

Achten Sie beim Kauf auf eine hohe Säurebindungskapazität und eine ausgewogene Basenmischung.

Einen zusätzlichen positiven Nutzen liefern Präparate, die ein ideales Kalzium-Magnesium-Verhältnis aufweisen (3:1).

Aromen oder Farb- und Konservierungsstoffe sollten nicht enthalten sein. Achten Sie auf den Gehalt von Zucker, Laktose und Gluten; es gibt auch Produkte, die frei von diesen Stoffen sind.

Wie kann man einer Übersäuerung entgegenwirken?

Nahrungsumstellung: Nehmen Sie täglich so viel basische Lebensmittel zu sich, dass Sie den Säureanteil ausgleichen. Viel Bewegung: Bei Bewegung und Sport atmen wir tiefer und fördern so die Abatmung von Kohlendioxid.

Viel schwitzen, z.B. beim Sport, aber auch bei einem Saunagang, fördert die Säureausscheidung über die Haut.

Stress und Ärger vermeiden: Hohe Konzentrationen von Stresshormonen begünstigen die Übersäuerung.

Viel trinken: Flüssigkeit erleichtert die Säureausscheidung über die Nieren. Nur Wasser ohne Kohlensäure, Kräutertees oder stark verdünnte Fruchtsäfte sind zu empfehlen.

 

Was ist der PRAL-Wert?

Bei der Verstoffwechselung bestimmter Nahrungsmittel können saure oder basische Abbauprodukte entstehen, die das Basengleichgewicht stören.

Zur Erleichterung der Orientierung wurden für Nahrungsmittel sogenannte PRAL-Werte vergeben, die deren Effekt auf den Säure-Basen-Haushalt definieren.

Der PRAL-Wert steht für die „Potential renal acid load“, also potentielle Säurebelastung der Niere und wird in Milliäquivalent pro 100 g Lebensmittel (mEq/100 g) angegeben.

Danach werden Lebensmittel nach ihrer potenziellen Säurebelastung der Niere eingeteilt. Der Wert gibt also Aufschluss darüber, wie hoch die Säureausscheidung über die Niere beim Verzehr von 100 g eines Lebensmittels ist.

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