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Otmar Höglinger

Ernährung & Gesundheit

Kritische Nährstoffe in der Kinderernährung!

15. September 2018

Es verbleiben zwei in der Kinderernährung kritische Nährstoffe: Jod und Vitamin D.

Jod ist neben der Synthese von Schilddrüsenhormonen auch für die Gehirnreifung und die kognitive Entwicklung von Bedeutung. Zur Verbesserung der Jodversorgung sollte angereichertes Speisesalz verwendet werden. Nicht angereichertes Meersalz ist nicht geeignet, da sich das im Meerwasser überwiegend als Jodid vorliegende Jod beim Trocknen in Salinen in flüchtiges elementares Jod umwandelt und verloren geht. Für die Anreicherung von Speisesalz wird dagegen das stabilere Jodat verwendet.

 

In der Nahrung kommt Vitamin D in fettem Fisch wie Lachs, Makrele oder Hering, Leber, angereicherter Margarine und Eigelb vor. Die Vitamin D-Zufuhr mit der Nahrung hat für die Gesamtversorgung praktisch keine Bedeutung.

Das Ausmaß der Eigensynthese in der Haut bei Sonnenlichtexposition ist von der Jahreszeit, der Tageszeit, geografischen Breite, der Witterung, der unbedeckten Hautfläche sowie von der Dicke und Pigmentierung der bestrahlten Haut abhängig.

Eine moderate Supplementierung mit Vitamin D bei unzureichender Sonnenlichtexposition wird von der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin empfohlen.

Wissenschaft

DASH Diet reduziert Blutdruck!

11. September 2018

Männer und Frauen mit Bluthochdruck konnten den Bedarf von blutdrucksenkenden Medikamenten innerhalb von 16 Wochen nach einer Änderung des Lebensstils reduzieren. Menschen mit einem Blutdruck zwischen 130 und 160 mmHg systolisch und zwischen 80-99 mmHg diastolisch profitieren besonders davon.

Die Forscher fanden in ihrer Studie folgendes heraus:

Diejenigen, die die DASH-Diät zu sich nahmen und an der Gewichtsmanagementgruppe (Bewegungsübungen)  teilnahmen, verloren durchschnittlich 8-9 kg ab und reduzierten ihren Blutdruck von durchschnittlich 16 mmHg systolisch und 10 mmHg diastolisch.

Diejenigen, die nur den DASH-Ernährungsplan befolgen, reduzierten ihren Blutdruck von durchschnittlich 11 systolischen / 8 diastolischen mmHg.

Erwachsene, die ihre Ess- oder Bewegungsgewohnheiten nicht änderten, erlitten einen minimalen Blutdruckabfall von durchschnittlich 3 systolischen / 4 diastolischen mmHg.

Bis zum Ende der Studie benötigten nur 15 Prozent derjenigen, die sowohl ihre Ernährung als auch ihre Bewegungsgewohnheiten geändert hatten, antihypertensive Medikamente.

Bei denjenigen, die ihre Ernährung oder Bewegungsgewohnheiten nicht änderten, änderte sich der Bedarf an Medikamenten jedoch nicht, fast 50 Prozent erfüllten weiterhin die Kriterien für eine medikamentöse Behandlung.

American Heart Association. „Lifestyle changes reduce the need for blood pressure medications.“ ScienceDaily. ScienceDaily, 9 September 2018. <www.sciencedaily.com/releases/2018/09/180909103056.htm>.

Wissenschaft

Welche Kohlenhydratmenge ist optimal?

24. August 2018

Eine neue Studie hat ergeben, dass sowohl kohlenhydratarme als auch kohlenhydratreiche Diäten mit einer Zunahme der Mortalität einhergehen, während moderate Kohlenhydratkonsumenten das geringste Mortalitätsrisiko aufweisen. Die Studie fand auch heraus, dass kohlenhydratarme Diäten, die Kohlenhydrate mit Proteinen und Fetten aus pflanzlichen Quellen ersetzen, mit einem geringeren Mortalitätsrisiko verbunden sind, verglichen mit denen, die Kohlenhydrate durch Proteine und Fette aus tierischen Quellen ersetzen.

Kohlenhydrate in Maßen zu essen scheint für Gesundheit und Langlebigkeit optimal zu sein.

Die Beobachtungsstudie von mehr als 15.400 Menschen aus der Atherosklerose-Risiko-Studie (ARIC) in den USA fand heraus, dass Diäten mit sowohl niedriger (<40% Energie) als auch hoher (> 70% Energie) Kohlenhydrate mit einem Anstieg der Sterblichkeit verbunden waren, während moderate Konsumenten von Kohlenhydraten (50-55% der Energie) das geringste Mortalitätsrisiko hatten.

Die primären Ergebnisse, aus einer Metaanalyse von Studien über Kohlenhydrataufnahme mit mehr als 432.000 Menschen aus über 20 Ländern, deuten auch darauf hin, dass nicht alle kohlenhydratarmen Diäten gleiche Ergebnisse bringen.

Werden Kohlenhydrate durch tierische Proteine und Fette aus Lebensmitteln wie Rindfleisch Lamm, Schwein, Huhn und Käse ersetzt, ist mit einem höheren Mortalitätsrisiko verbunden. Alternativ dazu war der Verzehr von mehr pflanzlichen Proteinen und Fetten aus Lebensmitteln wie Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen mit einer geringeren Mortalität verbunden.

Low-Carb-Diäten, wo Kohlenhydrate durch Protein oder Fett ersetzt wird, gewinnen als Gesundheits- und Gewichtsabnahme-Strategie weit verbreitete Popularität. Studien deuten jedoch darauf hin, dass Tier-basierte kohlenhydratarme Diäten, die in Nordamerika und Europa vorherrschen, eine kürzere Gesamtlebensdauer verursachen. Wenn man sich stattdessen für eine kohlenhydratarme Diät entscheidet, kann der Austausch von Kohlenhydraten durch pflanzlichere Fette und Proteine das gesunde Altern auf lange Sicht fördert.

 

 

Journal Reference:

Sara B Seidelmann, Brian Claggett, Susan Cheng, Mir Henglin, Amil Shah, Lyn M Steffen, Aaron R Folsom, Eric B Rimm, Walter C Willett, Scott D Solomon. Dietary carbohydrate intake and mortality: a prospective cohort study and meta-analysis. The Lancet Public Health, 2018; DOI: 10.1016/S2468-2667(18)30135-X

Ernährung & Gesundheit

Apfelallergie Mal d-1

18. August 2018

Die Symptome der Apfelallergie sind vielfältig und ungleichmäßig über Europa verteilt. Während vorwiegend leichtere Krankheitsbilder in Nord- und Mitteleuropa beobachtet werden, treten bei Apfelallergikern in Südeuropa (Italien, Spanien) oftmals schwere Reaktionen auf. Die Ursache hierfür ist in der Wirkung unterschiedlicher Allergene zu suchen.

 

Apfelallergiker in Nord- und Mitteleuropa leiden hauptsächlich an lokalen Reizerscheinungen im Mund- und Rachenbereich (orales Allergiesyndrom) während bzw. unmittelbar nach dem Verzehr von frischen Äpfeln. Die Reaktionen sind die Antwort des Körpers auf die Anwesenheit des apfeleigenen Proteins Mal d 1. Mal d 1 gehört zur Familie der PR 10-Proteine, die in Stresssituationen, beispielsweise bei der Abwehr von Pathogenen, sowie während der Reife gebildet werden. Eine gegen Mal d 1 gerichtete Apfelallergie entsteht also in den meisten Fällen auf dem Boden einer bereits bestehenden Sensibilisierung gegenüber Birkenpollen. Sie gehört daher zu den pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien. Es wird geschätzt, dass 50–75 % aller Birkenpollenallergiker in Nord- und Mitteleuropa auch von einer Apfelallergie betroffen sind. Die leichteren Krankheitsbilder sind zurückzuführen auf die Instabilität des Mal d 1- Proteins gegenüber den Bedingungen, die im Verdauungstrakt vorzufinden sind. Es entstehen Veränderungen in der Proteinstruktur, die zur Verminderung der allergenen Wirkung führen. Darüber hinaus ist Mal d 1 empfindlich gegenüber Verarbeitung, insbesondere Erhitzung, so dass verarbeitete Apfelprodukte von vielen Apfelallergikern vertragen werden.

 

 

Die Symptome nach dem Verzehr mancher Apfelsorten fallen bei Betroffenen unterschiedlich stark aus. Berichtet wird u.a. von mehreren möglichen allergieartigen Anzeichen nach dem Verzehr bestimmter Apfelsorten:

  • Lokales Kribbeln im Mundbereich
  • Juckreiz
  • Brennen und Schwellungen im Bereich von Mund und/oder Rachen
  • Augenjucken
  • Atemwegsbeschwerden
  • Allergieschock
  • Entzündungen im Bereich von Mund und Rachen
  • Entwicklung einer Kombination mit Birkenpollenallergie

 

 

Schlechter verträglichere Neuzüchtung

  • Braeburn
  • Elstar
  • Jonagold
  • Gala
  • Golden Deliciuos
  • Granny Smith
  • Pink Lady
  • Roter Delicious
  • Topas

 

Besser verträgliche Neuzüchtung

  • Rubinette
  • Santana

Gut verträglichere Traditionszüchtung

  • Adams Parmäne
  • Alkmene
  • Altländer Pfannenkuchenapfel
  • Ananasrenette
  • Biesterfelder Renette
  • Champagnerrenette
  • Danziger Kantapfel
  • Eifeler Rambur
  • Finkenwerder Herbstprinz
  • Goldparmäne
  • Goldrenette aus Blenheim
  • Goldrenette Freiherr von Berleppsch         
  • Gravensteiner
  • Holsteiner Cox
  • Kaiser Wilhelm
  • Madame Lesans Kalvill
  • Ontario
  • Pilot
  • Prinz Albrecht von Preußen
  • Roter Boskoop
  • Schöner Boskoop
  • Weigelts Zinszahler
  • Weißer Klarapfel
  • Weißer Winterglockenapfel
  • Wöbers Rambur

 

Verträglichere Apfelsorten für Diabetiker

  • Alkmene
  • Champagner Renette
  • Gehers Rambur
  • Gelber Edelapfel
  • Idared
  • Johannes Böttner
  • Lanes Prinz Albert
  • Ontario
  • Ulhorns Augustkalvill u.a.

Allergien-Grundlagen

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: Informationssystem genetische Sorten: http://www.genres.de/ausgewaehlte-themen/sortenabhaengigkeit-der-apfelallergie/
https://www.hs-owl.de/hsnews/news/newdetail/news/hochschule-owl-untersucht-alte-apfelsorten.html
Brandt Eckhardt, Brandt Judith: Natürlich Obst: Sorten Rezepte und Wissenswertes aus Norddeutschland. 2011. Verlag Wachtholz.
http://www.bund-lemgo.de/apfelallergie.html
http://www.aid.de/presse/aktuell.php?mode=beitrag&id=5864
Robert-Koch-Institut: Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland. DEGS1. 2008-2011
ECARF Studie: Alte Apfelsorten lindern Allergie.  http://www.ecarf.org/presse/studie-alte-apfelsorten-lindern-allergie/

Weiterführende Informationen für Apfelallergiker > Bund Lemgo – Infos-für-Apfelallergiker

 

Ernährung & Gesundheit

Wie entsteht Hühnerei-Allergie?

3. August 2018

Wie entsteht Hühnerei-Allergie?

Weltweit sind  ungefähr 0.5-2.5% Menschen von einer Hühnerei-Allergie betroffen, allerdings zählt sie bei Kindern zu einer der häufigsten Allergien. Die Allergie wird durch Eiweißstoffe des Eis ausgelöst und ist meist mit der Bildung von IgE-Antikörpern assoziiert. Die fünf wichtigsten Hühnerei-Allergene sind Ovomucoid (Gal d1), Ovalbumin (Gal d2), Ovotransferrin (Gal d3), Lysozyme (Gal d4) und Albumin (Gal d5). Die meisten Allergene befinden sich im Eiweiß (Gal d1-4), nur Albumin ist im Eigelb vorhanden. Ovomucoid ist hitzestabil und wird nicht durch Verdauungsenzyme abgebaut.

 

 

Daher ist es das Allergen im Hühnerei, das die heftigsten allergischen Reaktionen auslöst. Die meisten Kinder (65-81%) jedoch können erhitzte Eier z.B. in gebackenen Produkten wie Kuchen, tolerieren und somit diese Produkte konsumieren, ohne dass es zu einer allergischen Reaktion kommt. Durch die Hitze beim Backen werden viele Eiweiße (nicht Ovomucoid!) verändert und sind daher nicht mehr allergieauslösend. Bei Allergie gegen Hühnerei sollte auf alle Fälle abgeklärt werden, ob Eier im gekochten/gebackenen Zustand gegessen werden können. Oft reagieren Hühnerei-AllergikerInnen auch auf andere Vogeleier, wie z.B. Ente, Gans, Wachtel, Trutuhahn, daher ist der Verzehr dieser Eier nicht sicher. Hat man IgE Antikörper gegen Gal d5 kann es sehr selten auch zu Kreuzreaktionen mit Hühnerfleisch kommen. In vielen Fällen verschwindet die Hühnerei-Allergie mit den Jahren von selbst, man wächst sozusagen aus der Allergie. Studien zeigen, dass 68% der Ei-AllergikerInnen das Allergen mit einem Alter von 16 Jahren tolerieren. Klinische Studien zur oralen Immuntherapie werden derzeit durchgeführt.

Quelle: FWF Wissenschaftskommunikationsprojekt, MedUni Wien

Ernährung & Gesundheit

Woher stammt unser täglich Salz?

15. Juli 2018

Wie archäologische Funde in Hallstatt darlegen, erlangte das “weiße Gold” bereits in frühester Vorzeit eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung und wurde, wie der Name vermuten lässt, oftmals mit Gold aufgewogen. Salz erfreut sich selbst im 21. Jhd. nach wie vor großer Beliebtheit.

In Deutschland werden im Jahr rund 14 Millionen Tonnen Salz gefördert. Hiervon landen jedoch nur knapp 3% als Speisesalz auf den Tellern restriktive im Salzstreuer und weitere 5% werden als Gewerbesalz in der Lebensmittelindustrie verarbeitet. Der mengenmäßig größte Anteil des Salzes findet in der Industrie sowie als Auftausalz auf unseren Straßen Verwendung.

 

Die im Salz enthaltenen Natriumionen Na+ erfüllen in unserem Körper eine Reihe an lebensnotwendigen Funktionen, darunter fällt der Flüssigkeitshaushalt und die Regulierung des Blutdrucks.

Kochsalz stellt nach wie vor die wichtigste Natriumquelle für den Körper dar. Daher kommt der Kochsalzzufuhr aus gesundheitspolitischen Überlegungen große Bedeutung zu. Heute wird dem Salz oftmals als schlagendes Verkaufsargument zusätzlich eine nicht wissenschaftlich fundierte, mystische/esoterische Wirkung zugesprochen. Bestes Beispiel hierfür ist das oftmals aus Polen stammende „Himalayasalz“.

Die wichtigste Natriumquelle ist das Kochsalz. Anhand des Natriumgehalts auf der Nährwertangabe kann auf den Salzgehalt zurückgeschlossen werden.

Umrechnungsfaktor von Natrium zu Salz: 1 g Natrium ist in 2.54 g Salz enthalten.

Die Sucht nach Salzigem

Salzig zählt neben süß, sauer, bitter und umami zu den fünf Hauptgeschmacksrichtungen. Eine Forschergruppe um Wolfgang Liedtke hat im Jahr 2011 den Natriumappetit einer näheren Untersuchung unterzogen. In dem Tierversuch wurde bei Mäusen durch Applikation des adrenocorticotropen Hormons (ACTH) ein Salz-Appetit induziert. Anschließend konnte mittels DNA-Chip-Technologie die Genexpression in den Nervenzellen des Hypothalamus analysiert werden.

In diesem Versuch wurden jene Genmuster durch die Stimulierung des instinktiven Salzappetits aktiviert, welche ebenfalls bei Kokain oder Opiat sowie einer Heroin-Sucht reguliert werden.

Der Salzappetit und die hedonische Neigung zum Salzgeschmack sind durch einen über 100 Millionen Jahre andauernden evolutionären Prozess entstanden.  Salz (NaCl) wird in der Lebensmittelindustrie aus technologisch bedingten Gründen und auch als Geschmacksverstärker eingesetzt.

 

Wieviel Salz ist ungesund?

Die WHO (World Health Organisation) empfiehlt eine maximale tägliche Salzzufuhr von 5 g (2g Natrium) pro Person und Tag (WHO Aktionsplan EUR/RC61/12; www.euro.who.int). In vielen Industriestaaten liegt die tatsächliche Salzaufnahme jedoch deutlich über dieser Menge.

Die Folge einer zu hohen Salzaufnahme sind unter anderem hoher Blutdruck und kardiovaskuläre Erkrankungen. Die WHO schätzt, dass mit einer Verringerung der Salzaufnahme von 10 g auf 5 g pro Tag die Gesamtschlaganfallhäufigkeit um 23% sowie die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 17% gesenkt werden können (WHO Aktionsplan EUR/RC61/12; www.euro.who.int). Wobei hier vorwiegend sogenannte „salzsensitive“ Menschen profitieren, also all jene die auf eine veränderte Speisesalzzufuhr mit einer Blutdruckveränderung reagieren. Neuere Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass Menschen mit einer täglichen Salzaufnahme von über 13,7 Gramm ein doppelt so hohes Risiko haben, an Herzinsuffizienz zu erkranken, als Menschen mit einer durchschnittlichen Aufnahme von 6,8 Gramm. Somit sollten dringend Strategien zur Vermeidung der Aufnahme großer Mengen Salz angedacht werden.

 

 

Wie gelangt das Salz in unseren Körper?

Um geeignete Strategien zur Salzreduktion entwickeln zu können, muss die Hauptquelle des Salzkonsums identifiziert werden. In der zu besprechenden Studie von Harnack und Mitarbeitern wurden von Dezember 2013 bis Dezember 2014 450 Erwachsene aus drei geographisch unterschiedlichen Regionen der USA, Birmingham (n=150), Palo Alto (n=150) und Minneapolis-St. Paul (n=150) einbezogen. Das Kollektiv bestand zum gleichen Teil aus Männern und Frauen und war auf vier Ethnien aufgeteilt (Schwarze, Asiaten, Lateinamerikanern und Amerikanern mit europäischer Abstammung). Alle Teilnehmer waren zwischen 18 und 75 Jahren alt und gesund. Um genügend auswertbare Daten der Probanden zu sammeln, mussten diese einmal die örtlich einbezogene Klinik aufsuchen sowie vier telefonisch durchgeführte 24-Stunden-Recalls innerhalb von elf Tagen absolvieren.

Zusätzlich wurde an den Tagen der Recalls die äquivalente Menge an Salz, das zum Würzen und Kochen verwendet wurde, gesammelt. Die Studienautoren gehen davon aus, eine gute Datenlage über die Einnahme aus folgenden Salzquellen erlangt zu haben: Die Salzzugabe zu den Speisen direkt am Esstisch, Salz, welches zum Kochen verwendet worden ist, Salz im Leitungswasser, Salz als Bestandteil von Lebensmitteln, Salz, welches in Lebensmitteln beim Außer-Haus-Verzehr aufgenommen wird und Salz aus Nahrungsergänzungen.

Die mittlere Natriumaufnahme in dieser Untersuchung lag bei 3,5 g/Tag und ist damit um ca. 75% höher als die WHO-Empfehlung von 2,0 g/Tag. Die Natriumaufnahme war bei Männern um durchschnittlich 24% höher.

Weitere Unterschiede konnten für die Ethnie (höher bei Schwarzen und Asiaten im Vergleich zu Lateinamerikanern), die Schulbildung (je höher der Bildungsgrad, desto geringer die Salzaufnahme), den Lebensort und das Körpergewicht (höher bei Adipösen im Verhältnis zu Normalgewichtigen) festgestellt werden.

Hauptausschlaggebend für die Salzaufnahme war der aus geschmacklichen oder technologischen Gründen zugegebene Salzgehalt in Lebensmitteln, welche außer Haus konsumiert wurden (70,9%), gefolgt von der Salzaufnahme über den „natürlichen“ Anteil an Salz in den Lebensmitteln (14,2%), Salz, welches beim Kochen zugegeben wird (5,6%) und der Salzgehalt, der zum Verfeinern von Speisen in den eigenen vier Wänden verwendet wird (4,9%). Vor allem jüngere Menschen (18 bis 24 Jahre) hatten aufgrund ihres Lebensstils einen besonders hohen Anteil an Salz aus Lebensmitteln, die außer Haus konsumiert wurden (75,0%).

In den genannten Ergebnissen wurde festgehalten, dass mehr als zwei Drittel des zugeführten Salzes direkt aus verarbeiteten Lebensmitteln stammt. Dies ist insbesondere besorgniserregend, da dieser Salzanteil für viele Konsumenten aufgrund mangelnden Wissens sowohl optisch als auch gustatorisch verborgen bleibt.

 

Zusätzlich fehlt in weiten Teilen der Bevölkerung das Bewusstsein für die gefährlichen Auswirkungen einer erhöhten Salzzufuhr und der damit assoziierten Auswirkungen auf den Organismus.

Die Ergebnisse zeigen klar, dass Maßnahmen, die auf eine Salzreduktion und die damit einhergehenden positiven Effekte auf Hypertonie und kardiovaskuläre Erkrankungen hinzielen, nur unter Reduktion des industriell zugegebenen Salzgehaltes erfolgen können.

Zwar stellt das Nachsalzen der Speisen am Tisch oder der übermäßige Salzeinsatz beim Kochen vor allem bei salzsensitiven Hypertonikern sicherlich einen ernährungstherapeutischen Aspekt dar, jedoch sollte das Hauptaugenmerk edukativer Maßnahmen auf der Vermeidung von industriell bedingten hohen Salzmengen liegen.

Wie aus den Daten abzuleiten ist, hängt eine vermehrte Salzaufnahme mit einem niedrigen Bildungsstand zusammen. Es ist daher sinnvoll, genau dieses Kollektiv an Menschen mit Maßnahmen bei der Salzreduktion zu erreichen. Vor allem die Wissensvermittlung zum Thema Salz stellt sicherlich einen interessanten Ansatz im Bereich „Public Health“ dar. Es geht darum, die Menschen auf die Folgen eines vermehrten Salzkonsums aufmerksam zu machen. Zusätzlich profitieren meiner Erfahrung nach viele Betroffene von einem Geschmackstraining. Salz, welches beim Kochen verwendet wird, kann sehr gut durch den richtigen Einsatz von Kräutern weitestgehend substituiert werden. Salzreduktionsmaßnahmen mit weitaus größerer Reichweite sind nur im Konsens von Industrie und Politik zu treffen und sollten auf den beigemengten Salzgehalt von Lebensmittelprodukten abzielen.

Derzeit stellt jodiertes Speisesalz nach wie vor eine wichtige Jodquelle dar, daher sollte bei Salzreduktionsmaßnahmen immer auch die Sicherstellung einer adäquaten Jodzufuhr bedacht werden.

Selbst du erfolgreiche Salzreduktionsmaßnahmen ist derzeit mit keiner suboptimalen Jodversorgung zu rechnen.

Quelle: Nutrition, Markus Györgyfalvay

 

Tipps über Produkte und Ernähungstrends

Die wichtigsten Rebsorten

15. Juli 2018

Die 10 wichtigsten Rebsorten sind bei den Weißweinen: Cardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling, Pino Grigio und Moscato. Bei den Rotweinen: Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Noir, Syrah und Grenache.

Cardonnay passt sich verschiedenen Klimata gut an, deshalb bauen ihn alle Weinländer zumindest in geringem Umfang an.

An ihrer scharfen Säure und dem typischen pikanten Duft kann man Sauvignon Blanc leichter erkennen als andere Weißweinsorten.

 

Deutscher Riesling gilt vielen Experten als die feinste Traube der Welt, doch die vielen Stile von trocken bis süß können verwirren.

Pinot Gris kann reife, volle Weine liefern, ist in seiner leichten, frischen Variante als Pinot Grigio aber viel populärer.

Auch Moscato gibt es in verschiedenen Stilen, doch alle sind süß und duften nach Blumen.

Cabernet Sauvignon, die berühmteste der roten Bordeaux-Sorten, steckt in vielen der teuersten und alterungswürdigsten Rotweine der Welt.

 

 

Merlot mag v.a. als Traube für billige Tropfen bekannt sein, kann bei begrenzten Erträgen aber kraftvolle und elegante Weine erbringen.

Pinot Noir ist der schärfste Rivale für Cabernet Sauvignon um die Rotweinkrone- viele finden sogar, dass er die besseren Weine erbringt.

Syrah, bekannt auch als Shiraz, liefert intensiv aromatische Weine mit einer Tanninstruktur, die lange Alterung erlaubt.

Grenache kann, trotz blasser Farbe, saftige fleischige, mächtige Rotweine liefern, deren deftige Aromen an weißen Pfeffer oder sogar Räucherschinken erinnern.

 

Ernährung & Gesundheit

Low-Carb-Diät

14. Juli 2018

In den 1970er Jahren schwappte der Trend „Low Carb“ aus den USA nach Europa über. Der Ernährungswissenschaftler Dr. Atkins war einer der Begründer dieser Diätform.

Ketogene Diät, Atkins-Diät, New-York-Diät-die Low Carb Diät hat viele Namen, die alle für das gleiche Prinzip stehen. Man isst weniger Kohlenhydrate und dafür mehr Fett und Protein. Die Low-Carb Diät kann unterschiedlich durchgeführt werden. Die Atkins Diät setzt auf maximal 20 Gramm Kohlenhydrate pro Tag. Ziel der Low-Carb-Diät ist es den Körper zur Fettverbrennung zu zwingen. Wenn man über längere Zeit auf Kohlenhydrate verzichtet, wechselt der Körper von einem normalen Stoffwechsel in einen künstlichen Hungerstoffwechsel.

In diesem Stadium reagiert der Körper, als leide er seit längerer Zeit unter Nahrungsentzug- und greift die Fettreserven an. Damit der Körper das Fett als Energielieferant nutzen kann, wandelt er es in Ketonkörper um. Diese geben der Ketogenen Diät auch den Namen. Normalerweise ist bei jedem Essen etwas dabei von den drei Makronährstoffen: Kohlenhydrate aus Nudeln oder Kartoffeln; Fett aus Käse; Proteine aus Ei; Fisch oder Fleisch.

 

 

Alle drei Stoffe werden im Verlauf eines eigenen Stoffwechsels in ihre Grundbausteine abgebaut: in der Glykolyse lösen sich Kohlenhydrate auf, die Beta-Oxidation zerlegt Fette und der Proteinstoffwechsel spaltet die Eiweiße in Aminosäuren. Kohlenhydrate werden in Glucose zerlegt und in der Glykolyse weiterverarbeitet, oder sie füllt die Glykogenspeicher auf. Diese Speicher kann der Körper bei anstrengender Bewegung leeren und so schnell die gespeicherte Energie nutzen. Langfristig können überschüssige Kohlenhydrate als Energiereserve in Form von Fettpolstern angelegt werden.

Diese Prozesse werden-aus Mangel an Kohlenhydraten-während einer Low-Carb-Diät unterbrochen; der Körper muss also auf andere Energiequellen zurückgreifen. Die Energie wird zunächst durch die fett- und proteinreiche Ernährung der Diät bereitgestellt.

 

Die Stoffwechselwege der drei Makronährstoffe können zwar getrennt voneinander beschrieben werden, sind jedoch miteinander verbunden: über das Acetyl-CoA-den Dreh und Angelpunkt unserer Ernährung. Durch diese Verknüpfung ist der Körper in der Lage, den Ausfall des Kohlenhydrat-Prozesses zu kompensieren. In den ersten drei bis vier Tagen stellt sich der Körper die fehlende Glucose selber her, und zwar aus Aminosäuren. Diese sogenannte Gluconeogense, reicht nicht aus, um den Energiebedarf zu decken. Deshalb nutzt der Körper den nächsten energiespreicher: das Nahrungsfett und das Fettgewebe-das große Ziel jeder Diät. Das gespeicherte Fett wird durch dei fettverbrennung auch zu Glycerin umgebaut und dieses über verschiedenste Wege wieder in die Glykolyse eingebaut und so kann die Glucose ersetzt werden. Das heißt, der Kohlenhydratstoffwechsel arbeitet teilweise weiter, ohne dass Kohlenhydrate gegessen werden. Zumindest in der Theorie!

Nach mehreren Tagen strenger Low-Carb-Diät wechselt der Körper vollständig in den Hungerstoffwechsel. Er stellt Ketonkörper her, die von den Organen und insbesondere vom Zentralnervensystem als Energielieferant genutzt werden können-als Ersatzstoff für die fehlende Glucose. Durch die Fettverbrennung wird viel zu viel des Stoffes hergestellt. Doch eine solche Menge Acetyl-CoA vermag der Körper nicht zu verstoffwechseln. Deshalb reichert es sich in der Leber an. Als Ausweg bildet der Körper die Ketonkörper, er befindet sich in der Ketogenese.

Ernährung & Gesundheit

Vitamin C-ein vielfältiges Vitamin

6. Juli 2018

Vitamin C hat eine Vielzahl von Funktionen in unserem Körper.

Antioxidative Funktion:

Vitamin C ist das wirkungsvollste wasserlösliche Antioxidans, das Sauerstoffradikale (ROS) direkt beseitigt und andere Antioxidantien, wie Vitamin E regeneriert.

Kofaktor bei der Biosynthese:

Vitamin C ist ein Kofaktor für die Biosynthese von vielen Molekülen, darunter von Kollagen, Neurotransmittern (Noradrenalin, Serotonin), Peptidhormonen (Vasopressin) und Hypoxie-induzierbaren Faktor-1a. Vitamin C hat auch eine parakrine Bedeutung in der Sekretion von Cortisol von der Nebennierenrinde. Vitamin C und Hydrocortison wirken synergistisch im Schutz der endothelialen Barrierefunktion.

Immunabwehr und inflammatorische Antwort:

Vitamin C kann die Infektionsabwehr durch Steigerung der Chemotaxis und Phagozytose, durch ROS-Generation und Abtötung von Mikroorganismen verbessern.

Wundheilung:

Vitamin C ist entscheidend für die Wundheilung, nicht nur durch Förderung der Kollagenbildung, sondern auch durch zeitgerechte Dämpfung der inflammatorischen Phase, Förderung der Migration von Fibroblasten, der Gewebematrix-Bildung und Gefäßneubildung.

Tipps über Produkte und Ernähungstrends

Vergleich zwischen Leinsamen und Chiasamen

17. Juni 2018
  Leinsamen Chiasamen  
Menge 100 100 g
Kalorien: 534 486 kcal
Brennwert: 2.234 2.034 kJ
Protein: 18,29 16,54 g
Kohlenhydrate: 1,58 7,72 g
– davon Zucker: 1,55 1,2 g
Fett: 42,16 30,74 g
– davon gesättigte Fettsäuren: 3,66 3,33 g
– davon einfach ungesättigte: 7,53 2,31 g
– davon mehrfach ungesättigte: 28,73 23,67 g
Ballaststoffe: 27,3 34,4 g
Cholesterin: 0 0 mg
Wassergehalt: 7 6 %
Salz: 0,08 0 g
Natrium: 0,03 0,02 g
Vitamin B1: 1,64 0,62 mg
Vitamin B2: 0,16 0,17 mg
Vitamin B3: 3,08 8,83 mg
Vitamin B12: 0 0 mg
Vitamin C: 0,6 1,6 mg
Vitamin E: 0,31 0,5 mg
Calcium: 255 631 mg
Eisen: 5,73 7,72 mg
Kalium: 813 407 mg
Kupfer: 1,22 0,92 mg
Magnesium: 392 335 mg
Mangan: 2,48 2,72 mg
Phosphor: 642 860 mg
Selen: 0,03 0,06 mg
Zink: 4,34 4,58 mg

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