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Otmar Höglinger

Ernährung & Gesundheit

Spirulina und Chorella- als Vitamin- und Mineralienlieferant!

15. Oktober 2017

Spirulina gehört zur als Blaualgen bekannten Gattung der Cyanobakterien. Es handelt sich also nicht um Algen sondern um Bakterien. Ihre blau-grüne Farbe verdankt Spirulina einer Mischung von Farbstoffen aus den Farbpigmenten Chlorophyll (grün), β-Carotin (orange) und Phycocyanin (blau). Diese Pigment dienen zur Photosynthese.

Bei Chorella handelt es sich um eine Algenart.

Vitamine in Spirulina:

Spirulina ist eine gute Quelle für β-Carotin, 100 g getrocknetes Pulver enthalten 70-170 mg/100 g. Dieses β-Carotin wird nach der Aufnahme in Vitamin A umgewandelt. Täglich benötigen wir 1 mg Vitamin A, diese Menge sollte durch 1-2 g Spirulina Pulver gedeckt sein. Bezüglich Mineralien ist Spirulina besonders reich an Eisen, Calcium und Phosphor. Gute Eisenquellen enthalten zwischen 150-250 mg/kg Produkt an Eisen. Spirulina kann zwischen 580-1800 mg/kg enthalten.

Spirulina enthält eine ausgesprochen hohe Konzentration an Vitamin B12, vermutlich jedoch in einer für den Menschen inaktiven Form. Getrocknetes Spirulina Pulver enthält ca.160 μg Vitamin B12. Siehe auch klinische Studien, weiter unten.

Der Gehalt an Calcium und Phosphor ist vergleichbar mit der Konzentration in der Milch. Auch das Verhältnis zwischen Calcium und Phosphor ist in einem geeigneten Verhältnis um eine Decalcifizierung der Knochen zu vermeiden.

Der Proteinanteil von Spirulina liegt zwischen 60 und 70% der Trockenmasse. Das ist ein sehr hoher Wert, da selbst pflanzenbasierte Nahrungsmittel mit hohem Proteinanteil auf nur bis zu 35% kommen.

Klinische Studien:

In einer groß angelegten klinischen Studie konnte gezeigt werden, dass bei 5000 Kindern durch die Einnahme von 1g Spirulina Pulver nach 4 Monaten ein Vitamin A Mangel deutlich reduziert werden konnte.

In einer Studie mit Kindern die Anämie hatten, konnte zwar durch Spirulina die Vitamin B12 Konzentration im Blut erhöht werden, das Krankheitsbild bleibt unverändert. Was darauf hinweist, dass das Vitamin B12 in einer für den Menschen nicht wirksamen Form vorliegt. In einigen weiteren Publikationen wird auf diesen Umstand ebenfalls, sehr klar hingewiesen.( Exp Biol Med (Maywood). 2007 Nov;232(10):1266-74.)

Die Chorella scheint ein vielversprechender Kandidat gegeben zu sein, um als pflanzliche Vitamin B12 Quelle zu dienen. Jedoch wird auch dieses Vitamin B12 nicht von der Alge selber synthetisiert sondern von Bakterien die mit der Alge leben. Somit sind die Konzentrationen an Vitamin B12 sehr unterschiedlich.

Weiterführende Literatur: 

Spirulina 1

Spirulina 2

 

 

 

 

Ernährung & Gesundheit

Zink und Magnesium, zwei vielseitige Mineralstoffe in unserem Körper

8. Oktober 2017

Zink ist ein multivalentes Spurenelement mit zahlreichen Funktionen, wie z.B. Unterstützung des Immunsystems und der Wundheilung, zudem ist es als Cofaktor bei zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Cofaktor bedeutet, dass ein Enzym das für eine biochemische Reaktion (z.B. Stoffwechsel) notwendig ist, nur in Gegenwart von Zink funktioniert. Es gibt in unserem Körper ungefähr 300 unterschiedliche Enzyme die Zink benötigen. Alleine an dieser Zahl wird deutlich wie wichtig Zink ist. Beispiele für solche Enzyme sind Alkohol-Dehydrogenase, Lactat-Dehydrogenase, Carboxypeptidase usw. Zusätzlich beeinflusst Zink auch die Proteinstruktur und die Beweglichkeit der Zellmembran. Auch die Bildung von bestimmten Proteinen wird durch Zink beeinflusst, man bezeichnet diese Proteine als Zinkfingerproteine. Diese Proteine können wiederum die Menge an anderen Proteinen regulieren. T-Lymphozyten die eine besondere Rolle im Immunsystem spielen, werden durch ein Peptid (kurzes Protein) das Zink enthält aktiviert. Dadurch wird die Immunabwehr verbessert.

Ein weiterer Wirkungsbereich des Zinkes ist der Hormonhaushalt. Besonders im Hoden und Pankreas befindet sich eine hohe Zinkkonzentration. Da die Bildung von Testosteron und die Wirkungsweise von Insulin mit Hilfe des Zink stattfinden.

Außerdem unterstützt es enzymatische Schutzsysteme gegen freie Radikale. Freie Radikale entstehen gerade bei besonders intensiver sportlicher Belastung. Ein ganz wichtiges Enzym dabei ist die Cu-Zn-Superoxid-Dismutase.

Der tägliche Bedarf eines Erwachsenen an Zink liegt bei etwa 10-15 mg. Die Aufnahme erfolgt im Dünndarm durch ein spezifisches Protein namens Zip4. Zink aus pflanzlicher Nahrung wird schwerer aufgenommen als aus fleischhaltiger Kost. Zink-haltige Lebensmittel sind Rindfleisch, Innereien, Milcherzeugnisse (besonders Käse), Eier, Hülsenfrüchte. Einen sehr hohen Gehalt an Zink findet man in Austern.

 

 

Durch die vielfältige Wirkung von Zink sind auch Störungen bei Zinkmangel weitreichend. Wundheilungsstörungen, Fertilitäts- und Wachstumsstörungen, Abwehrschwäche und Veränderungen an der Haut und Nägel sind oft Hinweise auf Zinkmangel.

Magnesium hat eine bedeutende Rolle bei biochemischen Reaktionen in unserem Körper. Es dient als Cofaktor bei Enzymen der Glykolyse wie z.B. Hexokinase oder Phosphofructokinase bzw. auch bei Enzymen im Muskel wie z.B. Myokinase. Magnesium ist auch an der Synthese unseres Erbmaterials und bei neuromuskulären Reizübertragungen und bei der Muskelkontraktionen nötig. Auch die Struktur der Ribosomen wird durch Magnesium beeinflusst und damit auch die Proteinsynthese. Magnesium ist auch Bestandteil des Chlorophylls.

Die Empfehlenswerte Zufuhrmenge liegt bei Männern bei 350 mg und bei Frauen bei 300 mg pro Tag.

Magnesiummangel entsteht durch zu geringe Aufnahme mit der Nahrung, durch verminderte Absorption im Darm oder durch zu intensive Ausscheidung über Nieren und Haut. Mögliche Ursachen können sein: einseitige Kostformen (Diäten), geringe Nahrungszufuhr, hohe Belastung (Stress, Sport, Schwangerschaft usw.).

Manchmal können auch sportliche Anstrengungen zur Verringerung der Magnesiumkonzentration in unserem Körper führen. Dadurch wird die körperliche Leistungsfähigkeit und insbesondere die Effizienz des Energiestoffwechsels reduziert. Magnesiummangel kann zu Muskelzucken, Herzrhytmusstörungen oder Krämpfen führen.

Magnesium kommt in Weizenkleie, Reis, Weizen, Haferflocken, Sojabohnen, Nüssen, Käse oder Obst vor.

 

Ernährung & Gesundheit

Was ist eigentlich eine Lactoseintoleranz?

7. Oktober 2017

Wer laktoseintolerant ist, leidet in den meisten Fällen fast unmittelbar nach dem Genuss von Milchprodukten unter starken Verdauungsbeschwerden: Magen- und Bauchkrämpfe, extreme Blähungen und Durchfallattacken gehören zur typischen Symptomatik. Das Problem bei Laktoseintoleranz ist der Milchzucker – die Laktose. Sie ist in fast jedem Milchprodukt in unterschiedlichen Konzentrationen enthalten. Milchzucker ist ein Zweifachzucker der aus Glukose (Traubenzucker) und Galaktose (Schleimzucker) besteht.

Betroffen sind etwa ¾ der Weltbevölkerung nach dem 4-6 Lebensjahr. Ursprünglich konnten Menschen Milchzucker nur während der Stillzeit gut verdauen. Erst mit Aufkommen der Viehzucht in der Jungsteinzeit begannen auch Erwachsene Milch zu konsumieren. In Gesellschaften, in denen traditionell Milchwirtschaft betrieben wurde, wie etwa in Nordeuropa, hat sich eine genetische Veränderung in der Bevölkerung durchgesetzt. Aufgrund dieser Mutation findet sich auch im Dünndarm von Erwachsenen ausreichend Laktase. Bei allen anderen Menschen nimmt die Fähigkeit, Milchzucker zu verdauen, nach dem Abstillen rasch ab und geht im weiteren Verlauf des Lebens auf bis zu zehn Prozent des Ausgangswerts zurück.

In welchem Ausmaß und in welcher Geschwindigkeit die Laktaseaktivität mit fortschreitendem Alter abnimmt, variiert regional beträchtlich: In Südostasien und China können beispielsweise über 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Milchzucker nicht vollständig verdauen. In Europa existiert diesbezüglich ein starkes Nord-Süd-Gefälle: Während in Schweden nur rund zwei Prozent der Erwachsenen eine Milchzuckerunverträglichkeit aufweisen, können in Sizilien etwa 70 Prozent der Erwachsenen Laktose nur unzureichend verdauen. In Österreich gelten etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung als laktoseintolerant.

Bei gesunden Menschen bilden die Zellen der Dünndarmschleimhaut ein spezielles Enzym – die Laktase. Die Laktase spaltet den Milchzucker in seine Einzelteile auf (Glukose und Galaktose), die dann in den Körper aufgenommen werden können. Zu Verdauungsproblemen kommt es hier nicht. 

Wie kommt es zu den typischen Symptomen?    Menschen mit Laktoseintoleranz können den Milchzucker nicht verdauen. Ihre Dünndarmschleimhautzellen produzieren nur wenig oder gar keine Laktase. Bei Laktoseintoleranz gelangt der Milchzucker daher unverdaut vom Dünndarm in den Dickdarm – sehr zur Freude der dort ansässigen Darmbakterien, die sich sogleich auf die Laktose stürzen. Es kommt zu Gärprozessen, in deren Folge Gase entstehen (Methan, Wasserstoff und Kohlendioxid). Diese Gase blähen den Bauch auf und führen zu starken Krämpfen.

Laktose hat zudem die Eigenschaft, Wasser zu binden. Daher strömt immer mehr Wasser aus dem Gewebe in den Dickdarm hinein. Der Darm füllt sich rasch und der Stuhl wird immer flüssiger. Zusätzlich entstehen bei der bakteriellen Zersetzung der Laktose auch organische Säuren wie Milch- und Essigsäure, die eine starke Beschleunigung der Darmperistaltik (Darmbewegungen) bewirken. Alle drei Faktoren – Blähungen, viel flüssiger Stuhl, beschleunigte Darmperistaltik – erhöhen den Druck im Darm zusehends. Es kommt zu Krämpfen und Durchfallattacken.

Formen der Laktoseintoleranz  

Primäre Laktoseintoleranz: Ist am häufigsten. Darunter versteht man die natürliche Form der Laktoseunverträglichkeit. Betroffene können nach Verzehr  von              laktosehaltigen Produkten unterschiedlich stark ausgeprägte Beschwerden des Verdauungstrakts bekommen. Blähungen, Darmwinde, Krämpfe und Übelkeit sind die häufigsten Symptome. ¾ der Weltbevölkerung im Erwachsenenalter ist davon betroffen.

Sekundäre Laktoseintoleranz: Wenn die laktase-produzierenden Zellen der Dünndarmschleimhaut geschädigt sind, spricht man von der sekundären Laktoseintoleranz. Sie wird hervorgerufen durch z.B. Zöliakie, Darmoperationen, Chemo- oder Strahlentherapie, Morbus Crohn oder Darminfektionen. In diesem Fall ist die Produktion der Laktase für den Zeitraum der Erkrankung/Behandlung eingeschränkt. Nach der Regeneration der Darmschleimhautzellen, wird meist wieder ausreichend Laktase gebildet.

Laktasemangel: Diese sehr selten auftretende Form ist die schwerste Ausprägung der Milchzuckerunverträglichkeit. Aufgrund eines genetischen Defekts wird bereits nach der Geburt nur noch eine sehr geringe Menge oder aber auch gar keine Laktase mehr gebildet. Die Babys leiden unter wässrigen Durchfällen wodurch es zu einem Mangel an Nährstoffen und Flüssigkeit kommt, welcher zu Entwicklungsstörungen führt. Bevor laktosefreie Säuglingsnahrung auf den Markt kam, starben diese Babys sehr früh.

 

 

 

Wissenschaft

Eisensupplemente helfen untergewichtigen Babies, sich normal zu entwickeln!

1. Oktober 2017

285 Babyies mit einem Geburtsgewicht von 2000-2500 Gramm wurden mit einem Eisenpräparat ( Eisensuccinat-Tropfen) supplementiert. Die Verabreichung erfolgte von der sechsten Woche bis zum sechsten Monat. Wobei eine Gruppe 1 mg, eine andere 2 mg und eine dritte Gruppe (Placebogruppe) kein Supplement erhielt. Im siebten Lebensjahr wurden Tests durchgeführt, die zeigen sollten ob diese Kinder Verhaltensauffälligkeiten aufweisen. Kinder mit dem Eisenpräparat waren vergleichbar mit Kindern mit normalem Geburtsgewicht. Die Placebogruppe zeigt typische Verhaltensmuster für Eisenmangel.

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Tipps über Produkte und Ernähungstrends

Ingwer und Kokosöl-zwei wertvolle Lebensmittel

1. Oktober 2017

Ingwer:

Das Rhizom des Ingwers, ein zweijähriges Kraut, das in Südasien wächst, wird allgemein als Ingwer bezeichnet. Ingwer wird bei Erkrankungen wie Verstopfung, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen eingesetzt und auch von der traditionellen Medizin für Kardiopathie, Bluthochdruck, Herzklopfen und als Vasodilatator zur Verbesserung der Durchblutung empfohlen. Abgekochtes Ingwer-Rhizom ist in der Ayurveda-Medizin weit verbreitet. Die Hauptinhaltsstoffe sind 6-Ingwerol, 8-Ingwerol und 6-Shogaol.

Ingwer hat auch entzündungshemmendes Potential und wird deshalb als natürliches Aspirin bezeichnet. Unter 7 Studien, die Ingwer als Analgetikum (Schmerzmittel) untersuchten, zeigte sich eine Evidenz, dass etwa 2 g/Tag den Muskelschmerz, der z.B. verlängertem Laufen resultiert, deutlich reduziert werden kann. Durch diese Eigenschaften wird die Belastungsfähigkeit bei langen Trainingseinheiten erhöht. Die Anwendung von Ingwer für Lebensmittel hat eine lange Tradition. Besonders gerne wird Ingwer in Getränken verwendet (z.B. Ginger Ale, Ingwerbier). In heißen Ländern findet man Ingwer auch als Zusatz in Kaffee oder Tee, da es die Schweißbildung anregt. Häufig wird Ingwer in Zitronenwasser angesetzt. Zitronensaft enthält viel Vitamin C. Vitamin C unterstützt das Immunsystem und unterstützt unser Entgiftungssystem da Vitamin C als Radikalfänger wirkt.

Kokosöl:

Kokosöl oder Kokosnussöl ist ein weißes bis gelbliches Pflanzenfett und wird aus der Kokusnuss gewonnen. Es zeichnet sich durch einen sehr hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren aus. Vorwiegend Palmitinsäure, Myrestinsäure und Laurinsäuren. Neben den gesättigten Fettsäuren kommen auch ungesättigte Fettsäuren vor, wie z.B. Ölsäure, Linolsäure oder Linolensäure.

Kokosöl hat einen hohen Verseifungsindex. Es enthält Laurinsäure, die mit im Speichel vorhandenen Alkalien- Natriumhydroxid und –Bicarbonaten- reagieren können, um eine Natriumlaureatseifen ähnliche Substanz zu bilden, die die Plaque-Adhäsion und -Akkumulation reduziert und eine Reinigungswirkung besitzt.

Laurinsäure hat antimikrobielle und antientzündliche Eigenschaften, verhindert Zahnkaries und ist für die Mundgesundheit von Vorteil. Darüber hinaus hat es auch einen angenehmen Geschmack. Kokosöl hat antimikrobielle Aktivität und wirkt gegen Streptococcus mutans und Candida albicans in einem in-vitro Biofilm-Modell. Kokosöl hat keine nachteiligen Wirkungen, die durch Chlorhexidin wie z. B. Braunfärbung und verändertes Geschmacksempfindung hervorgerufen werden.

Monolaurin in Kokosnussöl wirkt gegen Mikroorganismen wie Staphylococcus aureus, Candida spp., Helicobacter pylori, Escherichia vulneris und Enterobacter spp. Es wird vermutet, dass Monolaurin den bakteriellen Tod dadurch verursacht, dass es die Bakterienzellwand verändert, die Zellmembranen durchdringt und Enzyme des Energiestoffwechsels und des Nährstofftransports hemmt. Monolaurin hat auch eine viruzide Aktivität, durch das Auflösen von Lipiden und Phospholipiden in der Virushülle, was zum Zerfall des Virus führt. Laurinsäure in Kokosnuss ist gegen Mundwunden wirksam. Saccharose-Monolaurat aus der Kokosnuss hat Anti-Karies-Eigenschaften aufgrund einer verringerten Glykolyse und Saccharoseverwertung durch S. mutans und verhindert dadurch die Bildung von Zahnbelägen. Allerdings sollte man bedenken, Ölziehen macht den vorhandenen Zahnkaries nicht rückgängig. Continue Reading

Wissenschaft

Welche Nahrungsmittel steigern unsere Intelligenz?

25. September 2017

Das bestimmte Nahrungsmittel mit einer verbesserten Lernfähigkeit verbunden sind, ist seit langem bekannt. Die Frage die sich Wissenschaftler gestellt haben, ist welche Moleküle in diesen Lebensmitteln die Wirkung auslösen. In einer kürzlich veröffentlichten Studie, konnte gezeigt werden, dass bestimmte Fettsäuren in der Nahrung eine verbesserte Hirnleistung hervorrufen. Diese Studie wurde an 99 Personen durchgeführt, wobei diesen Personen unterschiedliche Fettsäurekombinationen verabreicht wurden. Innerhalb der Studie wurden die Gehirnaktivitäten der Personen vermessen. Die besten Resultate brachten einfach ungesättigte Fettsäuren. Zu diesen Fettsäuren zählen z.B. Palmitoleinsäuren oder Ölsäure. Olivenöl hat einen sehr hohen Anteil an Ölsäure, wobei die Menge an einfach ungesättigten Fettsäuren in Olivenöl bei 73% liegt. Generell kommen einfach ungesättigten Fettsäuren in Avocados, Olivenöl, Nüssen oder Rapsöl vor.

 

 

 

Nutrition has been linked to cognitive performance, but researchers have not pinpointed what underlies the connection. A new study by University of Illinois researchers found that monounsaturated fatty acids — a class of nutrients found in olive oils, nuts and avocados — are linked to general intelligence, and that this relationship is driven by the correlation between MUFAs and the organization of the brain’s attention network.

Marta K. Zamroziewicz, M. Tanveer Talukdar, Chris E. Zwilling, Aron K. Barbey. Nutritional status, brain network organization, and general intelligence. NeuroImage, 2017; 161: 241 DOI: 10.1016/j.neuroimage.2017.08.043

 

Ernährung & Fitness

Muskelaufbau

10. September 2017

Unter Muskelaufbau versteht man die Vergrößerung der Muskulatur, die durch zielgerichtetes Training ausgelöst wird. Man unterscheidet zwischen Muskelhypertrophie, der Verdickung vorhandener Muskelfasern und Muskelhyperplasie, der Neubildung von Muskelfasern.

Muskelhpertrophie findet statt, wenn die Muskulatur über ihr normales Leistungsniveau hinaus beansprucht wird, was einen sogenannten Wachstumsreiz auslöst, welcher wiederum vermehrte Proteineinlagerung bewirkt. Krafttraining führt dazu, dass in den Muskelzellen Veränderungen auf der Ebene der Bildung von Proteinen stattfindet. Der Wissenschaftler formuliert dies so, durch den mechanischen Stress werden bestimmte Enzyme in der Muskelzelle aktiviert. Eines dieser Enzyme bezeichnet man als Fokal-Adhesion-Kinase. Diese Kinase setzt eine Reaktionskette in Gang, welche die Synthese von Muskelproteinen wie  z.B. Aktin und Myosin anregen. Diese metabolischen Reize werden durch Sauerstoffdefizit, Laktat oder Sauerstoffradikale ausgelöst. Es gibt aber auch mechanische Reize die durch sogenannte Mikrotraumata ausgelöst werden. Mikrotraumata sind kleinste Verletzungen der Zelle, ausgelöst durch überschwellige, mechanische Belastung. Diese winzigen Verletzungen führen zur Produktion von Wachstumshormonen wie IGF-1. Diese Hormone bewirken, dass sich sogenannte Myoblasten mit den Muskelzellen fusionieren und sich dabei der Muskel vergrößert.

Beim Muskelaufbau spielt die Einnahme von Eiweiß eine wichtige Rolle. Wobei es gleichgültig ist ob tierisches oder pflanzliches Eiweiß gegessen wird. Entscheidend ist die Wertigkeit des Eiweißes. Da der Muskel aus viel Eiweiß besteht, wird für das zusätzliche Wachstum dieses Eiweiß benötigt.

Wie gut der Körper das Eiweiß aus der Nahrung in Muskelmasse umbaut, darüber entscheiden drei Faktoren: Zeitpunkt, Menge und Art der Eiweiße.

Über den Zeitpunkt gibt es unterschiedliche Meinungen, aber eine vernünftige Vorgangsweise scheint die Aufnahme in Häppchen zu sein, im Abstand von 2-3 Stunden. Wichtig ist auch die Menge, diese sollte bei 1,6-2 g bei Kraftsportlern liegen. Zusätzlich ist die Wertigkeit des Eiweißes wichtig, man sollte Versuchen möglichst dieselbe Zusammensetzung wie unsere Muskeln zu erreich. Die „Biologische Wertigkeit“ eines Proteins gibt an, wie viel eines aufgenommenen Proteins in körpereigenes Protein umgewandelt werden kann. Als Referenz dient Hühnervollei dem man den Wert 100 gegeben hat. Die Angabe aller anderen Lebensmittel erfolgt im Vergleich zu Vollei. Durch gute Kombinationen kann man sogar höhere Werte erreichen: Vollei mit Kartoffeln 136, Milch und Weizenmehl 125.

Ernährung & Fitness

Glykogenspeicher

7. September 2017

Der menschliche Organismus nimmt Glucose nicht gleichmäßig verteilt über den ganzen Tag, sondern in Schüben mit der Mahlzeit auf. Auch der Verbrauch ist nicht konstant, sondern hängt entscheidend vom Aktivitätsstand des Körpers ab. Die Glucosekonzentration sollte jedoch  immer zwischen 70-110 mg/100 ml liegen. Beim Menschen übernimmt das Glucosepolymer Glykogen eine ausbalancierende Funktion in Form eines Glykogenspeichers.

Als Glykogenspeicher bezeichnet man Kohlenhydrate, die in Form von Glykogen entweder in der Leber oder im Muskel gespeichert werden. In der Leber befindet sich ein Drittel, in der Muskulatur zwei Drittel des Glykogens. Das in der Leber gespeicherte Glykogen hat die Funktion den Blutzuckerspiegel aufrecht zu halten. Der Glykogenspeicher in der Muskulatur dient zur Energiegewinnung, sobald der Muskel beansprucht wird. 

 

Wie ist Glykogen aufgebaut?

Glykogen entsteht durch Polymerisation von Tausenden von Glucosemolekülen und in seiner Struktur ähnlich wie die Stärke.

 Wie viel Glykogen speichern wir?

Der menschliche Körper speichert ca. 150 g Glucose in Form von Glykogen in der Leber, dies sind ungefähr 10% des Gewichtes der Leber. Die Skelettmuskulatur kann bis zu 250 g Glykogen speichern.

Wie wird der Auf- und Abbau geregelt?

Haupteffektoren sind die Hormone Insulin sowie Glucagon und Adrenalin. Glucagon reguliert die Blutzuckerkonzentration unter physiologischen Bedingungen, während Adrenalin die Bereitstellung außerordentlicher Energiemengen in Stresssituationen vermittelt.

 

 

Die Bedeutung der Glykogenspeicher für den Sport.

Das für die Muskelarbeit benötigte ATP kann über zwei Wege gewonnen werden. Einerseits durch die Glykolyse, also dem Abbau der Glucose die wiederum aus dem Glykogenspeicher stammen kann und andererseits aus Fetten, durch die Betaoxidation über den Abbau von Fettsäuren.

Die Glykogenvorräte sind nach etwa 90 Minuten intensiver Belastung verbraucht. Daraus folgt, dass sich eine besonders lange und eine besonders intensive Belastung gegenseitig ausschließen. Ausdauersportler sollten daher ihre Glykogenvorräte schonen, indem sie ihre Belastungsintensität nicht zu hoch wählen. Es ist auch möglich während der Belastung Kohlenhydrate aufzunehmen und zu verarbeiten, damit die Glykogenspeicher geschont werden. Bei manchen Sportarten wird dies bereits von Beginn an gemacht wie z.B. Marathon, Straßenradrennsport usw. Durch trainieren kann man seinen Glykogenspeicher von ca. 400 g auf 600 g vergrößern.

Man kann seinen Glykogenspeicher auch gezielt vor der Belastung ausbauen, dazu gibt es verschiedene Methoden:

a) Durch eine einfache Kohlenhydratdiät werden die Glykogenspeicher aufgefüllt.

b) Man kann auch vorher seine Glykogenspeicher leeren und dann durch die Zufuhr einer hohen Kohlenhydratmenge den Speicher sogar überfüllen, dies bezeichnet man als Saltindiät.

 

Wie funktioniert die Saltindiät?

Die Glykogenspeicher werden durch Ausdauertraining geleert, wobei gleichzeitig wenige Kohlenhydrate zugeführt werden.

In den nächsten Tagen wird auf kohlenhydratarme Ernährung geachtet, während dessen das Ausdauertraining weiter geht.

Zwei bis drei Tage vor dem Wettkampf wird der Kohlenhydratanteil drastisch erhöht, was zur Überfüllung der Glykogenspeicher führt.

 

Tipps über Produkte und Ernähungstrends

Zuckeralternativen

6. September 2017

BIRKENZUCKER

Unter Birkenzucker wird ein Zuckeralkohol mit fünf Kohlenstoffatomen verstanden, der vor allem unter dem Trivialnamen Xylit bekannt ist. Obwohl er in den Supermärkten in kristalliner Form erst seit wenigen Jahren verkauft wird, wurde er bereits gegen Ende des 19 Jahrhunderts aus Buchenspänen oder Weizen- und Haferstroh hergestellt. Natürlich kommt Xylit außerdem in zahlreichen Früchten, Beeren und Gemüsearten vor, erreicht jedoch mit etwa 1% in Pflaumen sein mengenmäßig höchstes Vorkommen. Auch Birke und Buche enthalten Xylit, doch industriell wird er nicht ausschließlich – wie der Name Birkenzucker irrtümlicherweise vermuten lässt – aus diesem Holz gewonnen.

Zur Herstellung des Vorproduktes Xylose wird Birkenholz und andere Harthölzer sowie teilweise auch Stroh oder Getreidekleie verwendet. Nach dem Prozess der katalytischen Hydrierung entsteht Xylit, welches unter den Zuckeraustauschstoffen aufgrund der aufwendigen technologischen Herstellung verhältnismäßig teuer ist. Aus lebensmitteltechnologischer Sicht von Bedeutung ist die chemische Stabilität von Xylit. So ist Birkenzucker wie alle Zuckeralkohole eine nichtreduzierende Verbindung, wodurch Maillard-Reaktionen inhibiert werden. Des Weiteren ist er pH stabil und wird durch saure oder basische Bedingungen nicht beeinflusst. Auch mikrobiologische Stabilität, welche durch bestimmte Zuckermengen in Lebensmitteln gewährleistet wird, wird bei Verwendung von Xylit garantiert. Größere Bekanntheit erlangte Birkenzucker in den letzten Jahren besonders als Antwort auf den weltweit überdurchschnittlich hohen Zuckerkonsum und den dadurch in Verbindungen gebrachten Folgeerscheinungen wie Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2. So wird vor allem betont, dass postprandial der Blutzuckerspiegel nur sehr langsam ansteigt, was ein glykämischer Index von 11 bestätigt. Des Weiteren hat Birkenzucker um 40% weniger Kalorien als normaler Haushaltszucker, also 2,4 kcal/g.

Im Insulin-unabhängig verstoffwechselt wird, gilt Xylit auch als gängiger Saccharose-Ersatz für Diabetiker. Dennoch soll erwähnt werden, dass diese Zuckeralternative wie alle anderen Zuckeralkohole auch eine abführende Wirkung aufweist. Da der menschliche Dünndarm nur sehr geringe Mengen des Stoffes aufnehmen kann, wird er hauptsächlich im Dickdarm metabolisiert, was Diarrhoe zur Folge haben kann. Wird Birkenzucker jedoch regelmäßig konsumiert, tritt ein Gewöhnungseffekt ein und auch größere Mengen werden vertragen. Lebensmitteltechnologisch sehr bedeutend ist die Süßkraft von Birkenzucker, welche zu 98% der von Saccharose entspricht. So können beim Backen und Kochen auch 1:1 dieselben Mengen wie Haushaltszucker verwendet werden.

 

Dennoch ist das Geschmacksprofil von Xylit nicht dasselbe wie jenes von Saccharose. Vielmehr entspricht es dem Süße-Charakter der Monosaccharide Fruktose und Dextrose. Sensorisch wahrnehmbar ist zusätzlich ein leichter Kühleffekt, welcher besonders bei Süßwaren genutzt wird. Dieser Effekt ist auf eine hohe negative Lösungswärme zurückzuführen und kommt als Vergleich dem Effekt von Menthol sehr nahe. Wird er jedoch ausschließlich zur Erzielung einer kühlenden Geschmackwirkung verwendet, so muss in der Zutatenliste Geschmacksverstärker deklariert werden. Industriell wird Birkenzucker vor allem zur Verwendung in zuckerfreien Kaugummis eingesetzt (Karies vorbeugende Wirkung), findet sich aber auch in Schokolade, Marzipan, Nougat, Gummizuckerwaren, Speiseeis und Joghurt. Dennoch ist zu betonen, dass vor allem der wirtschaftliche Faktor ein noch breiter gefächertes Anwendungsgebiet verhindert.

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