Der menschliche Organismus nimmt Glucose nicht gleichmäßig verteilt über den ganzen Tag, sondern in Schüben mit der Mahlzeit auf. Auch der Verbrauch ist nicht konstant, sondern hängt entscheidend vom Aktivitätsstand des Körpers ab. Die Glucosekonzentration sollte jedoch immer zwischen 70-110 mg/100 ml liegen. Beim Menschen übernimmt das Glucosepolymer Glykogen eine ausbalancierende Funktion in Form eines Glykogenspeichers.
Als Glykogenspeicher bezeichnet man Kohlenhydrate, die in Form von Glykogen entweder in der Leber oder im Muskel gespeichert werden. In der Leber befindet sich ein Drittel, in der Muskulatur zwei Drittel des Glykogens. Das in der Leber gespeicherte Glykogen hat die Funktion den Blutzuckerspiegel aufrecht zu halten. Der Glykogenspeicher in der Muskulatur dient zur Energiegewinnung, sobald der Muskel beansprucht wird.
Wie ist Glykogen aufgebaut?
Glykogen entsteht durch Polymerisation von Tausenden von Glucosemolekülen und in seiner Struktur ähnlich wie die Stärke.
Wie viel Glykogen speichern wir?
Der menschliche Körper speichert ca. 150 g Glucose in Form von Glykogen in der Leber, dies sind ungefähr 10% des Gewichtes der Leber. Die Skelettmuskulatur kann bis zu 250 g Glykogen speichern.
Wie wird der Auf- und Abbau geregelt?
Haupteffektoren sind die Hormone Insulin sowie Glucagon und Adrenalin. Glucagon reguliert die Blutzuckerkonzentration unter physiologischen Bedingungen, während Adrenalin die Bereitstellung außerordentlicher Energiemengen in Stresssituationen vermittelt.
Die Bedeutung der Glykogenspeicher für den Sport.
Das für die Muskelarbeit benötigte ATP kann über zwei Wege gewonnen werden. Einerseits durch die Glykolyse, also dem Abbau der Glucose die wiederum aus dem Glykogenspeicher stammen kann und andererseits aus Fetten, durch die Betaoxidation über den Abbau von Fettsäuren.
Die Glykogenvorräte sind nach etwa 90 Minuten intensiver Belastung verbraucht. Daraus folgt, dass sich eine besonders lange und eine besonders intensive Belastung gegenseitig ausschließen. Ausdauersportler sollten daher ihre Glykogenvorräte schonen, indem sie ihre Belastungsintensität nicht zu hoch wählen. Es ist auch möglich während der Belastung Kohlenhydrate aufzunehmen und zu verarbeiten, damit die Glykogenspeicher geschont werden. Bei manchen Sportarten wird dies bereits von Beginn an gemacht wie z.B. Marathon, Straßenradrennsport usw. Durch trainieren kann man seinen Glykogenspeicher von ca. 400 g auf 600 g vergrößern.
Man kann seinen Glykogenspeicher auch gezielt vor der Belastung ausbauen, dazu gibt es verschiedene Methoden:
a) Durch eine einfache Kohlenhydratdiät werden die Glykogenspeicher aufgefüllt.
b) Man kann auch vorher seine Glykogenspeicher leeren und dann durch die Zufuhr einer hohen Kohlenhydratmenge den Speicher sogar überfüllen, dies bezeichnet man als Saltindiät.
Wie funktioniert die Saltindiät?
Die Glykogenspeicher werden durch Ausdauertraining geleert, wobei gleichzeitig wenige Kohlenhydrate zugeführt werden.
In den nächsten Tagen wird auf kohlenhydratarme Ernährung geachtet, während dessen das Ausdauertraining weiter geht.
Zwei bis drei Tage vor dem Wettkampf wird der Kohlenhydratanteil drastisch erhöht, was zur Überfüllung der Glykogenspeicher führt.
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